Frau und Kind von Fußball-Star entführt – Ecuador in der Krise!

Guayaquil, Ecuador - In einem erschütternden Vorfall wurde die Frau und das fünfjährige Kind des Fußballstars Jackson Rodríguez am frühen Mittwoch in Guayaquil, Ecuador, entführt. Der Täterüberfall ereignete sich gegen 3 Uhr morgens, als Rodríguez sich unter seinem Bett versteckte. Währenddessen brachen maskierte Männer in sein Haus ein und fragten zunächst nach dem Aufenthaltsort des Spielers, bevor sie die Frau und das Kind mitnahmen. Rodríguez konnte durch ein Fenster beobachten, wie die Entführer in einem grauen Pickup mit Doppelkabine flüchteten. Dieser Vorfall fällt in eine Zeit, in der Ecuador mit einer akuten Sicherheitskrise konfrontiert ist, die durch einen vor 10 Tagen verhängten Ausnahmezustand verstärkt wird, der die Mobilisierung von Sicherheitskräften zur Bekämpfung organisierter Kriminalität ermöglichen soll. Laut oe24 leiden die Menschen in Ecuador unter steigender Gewalt und Unsicherheit.

Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Zwischen Januar und März 2023 wurden 2.345 gewaltsame Todesfälle in Ecuador registriert, von denen 742 allein in Guayaquil stattfanden. Diese besorgniserregende Entwicklung hat das Land von einem früher als friedlich geltenden Staat zu einem der gefährlichsten Länder Lateinamerikas gemacht, wie tagesschau berichtet. Insbesondere Drogenbanden haben staatsnahe Institutionen unterwandert und terrorisieren die Bevölkerung zunehmend.

Hintergrund der Sicherheitskrise

Die gegenwärtige Gewaltwelle hat historische Wurzeln, die bis zur Schließung eines US-Luftwaffenstützpunktes in Manta im Jahr 2009 zurückgeführt werden können. Ecuadors frühere Regierungen unter Lenín Moreno und Guillermo Lasso haben die Aktivitäten der Drogenkartelle offenbar unterschätzt, was zu der gegenwärtigen kritischen Situation beiträgt. Präsident Daniel Noboa, der erst seit November 2023 im Amt ist, hat nach einem Gefängnisausbruch eines Drogenbosses den Ausnahmezustand verhängt und das Kriegsrecht erklärt, um der Gewalt Herr zu werden.

Noboa bezeichnete 22 Drogenbanden als Kriegsparteien und ermächtigte das Militär, gegen sie vorzugehen. Dieser drastische Schritt stellt eine Herausforderung für seine kurze Amtszeit von nur 18 Monaten bis zu den nächsten Wahlen dar, da er nur wenig politische Erfahrung hat. Die aktuelle Sicherheitslage wird durch die Tatsache kompliziert, dass das organisierte Verbrechen bereits in staatliche Institutionen eingedrungen ist, was die Möglichkeiten des Staates zur Bekämpfung dieser Kriminalität erheblich verringert. Der Polizeichef äußerte, dass die Verbrecher in der Lage waren, gezielt den Aufenthaltsort von Jackson Rodríguez zu ermitteln, was die besorgniserregende Vertrautheit mit prominenten Personen in dieser gewalttätigen Auseinandersetzung unterstreicht.

Die Entführung zeigt einmal mehr, dass Ecuador dringend Maßnahmen ergreifen muss, um die Sicherheit seiner Bürger zu gewährleisten. Die zunehmende Gewalt hat dazu geführt, dass nicht nur Zivilisten, sondern auch öffentliche Persönlichkeiten und Athleten im Land immer mehr in den Fokus der Kriminalität rücken.

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Ort Guayaquil, Ecuador
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