Industrie setzt Hoffnung auf „Made in Europe-Bonus“ für mehr Wertschöpfung!

Oberösterreich, Österreich - Am 23. April 2025 äußerte Andreas Mörk, Geschäftsführer der Bundessparte Industrie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), seine positive Einschätzung zu den politischen Plänen für einen „Made in Europe-Bonus“. Mörk stellte fest, dass viele Industriebetriebe in Europa gerne produzieren würden, jedoch erheblichen Nachteilen durch hohe Energie- und Arbeitskosten sowie umfassende Bürokratie ausgesetzt sind. Der „Made in Europe-Bonus“ zielt darauf ab, die heimische und europäische Wertschöpfung zu steigern, indem bei energietechnischen Anlagen wie Heizungen und Photovoltaikanlagen europäische Komponenten verwendet werden.

Mörk begrüßte die Initiative, die insbesondere erneuerbare Energien fördern soll. Dieser Bonus wird gewährt, wenn mindestens ein gewisser Anteil an komponenten aus Österreich oder der EU stammt. Der Bonus soll dazu beitragen, die Resilienz, Unabhängigkeit und Diversifizierung der europäischen Märkte zu verbessern. Zudem betonte Mörk die Notwendigkeit, die EU-Vergaberichtlinien anzupassen, um einen verpflichtenden Wertschöpfungsanteil von etwa 40 Prozent bei öffentlichen Ausschreibungen einzuführen, um so eine stärkere Fokussierung auf lokale Produktionsketten zu erreichen.

Stärkung des Wirtschaftsstandorts

In Oberösterreich fand ein Standortgipfel statt, bei dem die Stärkung des Wirtschafts- und Produktionsstandorts im Fokus stand. Ein zentrales Thema war der Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere der Photovoltaik. Trotz einer hohen Nachfrage nach klimafreundlichen Lösungen wird der Großteil der benötigten Solarkomponenten aktuell aus China bezogen. Schätzungen der Internationalen Energieagentur deuten darauf hin, dass zwischen 80 und 95 Prozent der in Europa installierten Anlagen aus diesem asiatischen Land stammen.

Um diese Abhängigkeit zu reduzieren, plant die Regierung eine Änderung im Erneuerbaren Aufbaugesetz. Der Vorschlag von Bundesministerin Gewessler sieht vor, einen „Made in Europe-Bonus“ für Unternehmen einzuführen, die nachweisen können, dass sie europäische Komponenten in ihren Photovoltaikanlagen verwenden. Für diese Unternehmen könnte ein Bonus von bis zu 10 Prozent der Investitionsförderungen gewährt werden, wenn ein Mindestanteil an europäischen Komponenten erfüllt ist.

Forderungen der Elektro- und Elektronikindustrie

Der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) hat diesen Vorschlag freudig aufgenommen, fordert jedoch eine Ausweitung des Bonuses auf andere erneuerbare Energiequellen, wie etwa Wind- und Wasserkraft. Der FEEI ist die Interessensvertretung von rund 300 Unternehmen, die zusammen rund 72.000 Arbeitsplätze sichern und einen Produktionswert von 23,34 Milliarden Euro (Stand 2022) aufweisen. Ein wettbewerbsfähiger finanzieller Anreiz von mindestens 30 Prozent wird angestrebt, um faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten und die Position der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie im internationalen Standortwettbewerb zu stärken.

Die laufenden Bestrebungen in der EU und in Österreich setzen somit ein klares Zeichen für die Förderung erneuerbarer Energien und den Ausbau österreichischer Produktionskapazitäten. Weitere Informationen zu den Themen Energie und Erneuerbare Energien finden Sie auf der Webseite von Eurostat.

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Ort Oberösterreich, Österreich
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