Kriminalität in Kärnten 2024: Anstieg, doch Aufklärung auf Rekordhoch!

Kärnten, Österreich - Die Polizeiliche Jahresbilanz für das Jahr 2024 in Kärnten zeigt eine besorgniserregende Entwicklung in der Kriminalität, die um 3,2 % auf insgesamt 26.398 Delikte gestiegen ist. Dies sind 813 Straftaten mehr als im Vorjahr, als 25.585 Delikte registriert wurden. Die Statistiken verdeutlichen ein komplexes Bild der Sicherheitslage in der Region. Ein Lichtblick ist die erhöhte Aufklärungsquote, die auf 61,6 % kletterte – ein Anstieg von 2,3 % im Vergleich zum Jahr 2023, wie gailtal-journal.at berichtet.

Im Bereich der Internetkriminalität, die in den letzten zehn Jahren stetig zugenommen hatte, gab es 2024 jedoch einen Rückgang um 3,5 %. Die Zahl der angezeigten Delikte sank auf 3.100, was auf erfolgreichere Präventionsarbeit und Ermittlungen hindeutet. Internetbetrug bleibt in diesem Kontext die häufigste Deliktsart. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass die Aufklärungsquote in dieser Kategorie auf 42,4 % angestiegen ist.

Gewalt- und Eigentumskriminalität

Die Gewaltkriminalität in Kärnten ist leicht rückläufig. Insgesamt wurden 4.232 Anzeigen registriert, was einem Rückgang von 0,9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders auffällig ist der Rückgang von Gewalt in der Privatsphäre mit einem Minus von 7,2 %. Trotzdem sind drei vollendete Morde zu verzeichnen, im Vergleich zu zwei im Jahr 2023. Darüber hinaus ist ein Anstieg der Raubdelikte zu verzeichnen, die auf 70 stiegen, was einen Zuwachs von 12 bedeutet.

Die Eigentumskriminalität zeigt eine gemischte Tendenz. Während die Gesamtzahl der Eigentumsdelikte um 1,7 % auf 6.290 angestiegen ist, gab es einen Rückgang der Einbruchsdiebstähle um 12,9 % auf 276 Delikte. Diese Divergenz könnte auf effektivere Präventionsmaßnahmen der Polizei hindeuten.

Drogenkriminalität und Verkehrssicherheit

Ein besorgniserregender Trend ist die signifikante Zunahme der Suchtmittelkriminalität, die um 15 % auf 2.676 Delikte angestiegen ist. Ermittlungen zeigen, dass Drogen, insbesondere Heroin und Kokain, über die Balkanroute nach Kärnten geschmuggelt werden. Auch die Anzeigen von Drogen im Straßenverkehr haben sich mit 319 Fällen im Jahr 2024 stark erhöht, was den Einsatz von Zivil- und Motorradstreifen sowie zahlreiche Radar- und Laserkontrollen erklärt.

Im Hinblick auf die Verkehrssicherheit gab es einen leichten Rückgang bei den Verkehrstoten, die von 30 in 2023 auf 29 im Jahr 2024 fielen. Dabei liegt ein verstärkter Fokus auf Drogen im Straßenverkehr, was sich auch in der Zahl der Anzeigen wegen Nichteinhaltung von Sicherheitsabständen und Geschwindigkeitsübertretungen zeigt.

Personaleinsatz und Ausbildung

Der Personalstand der Landespolizeidirektion Kärnten bleibt unverändert bei 2.504 Bediensteten, von denen 2.247 im Exekutivdienst tätig sind, darunter 580 Frauen. 266 Polizeischülerinnen und -schüler sind derzeit in Ausbildung, und es sind drei weitere Grundausbildungskurse für 2025 in Planung. Ein stabiler und gut ausgebildeter Personalstand ist entscheidend, um den steigenden Herausforderungen der Kriminalitätsbekämpfung gerecht zu werden.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) stellt die Entwicklung des kriminellen Geschehens in Österreich dar und dient als Grundlage für strategische Maßnahmen in der Kriminalitätsbekämpfung. Die PKS wird kontinuierlich an gesellschaftliche Phänomene und gesetzliche Änderungen angepasst, um effektiv auf Kriminalität reagieren zu können. Weitere Informationen dazu können auf der Webseite des Bundeskriminalamts nachgelesen werden.

Details
Vorfall Mord, Raub, Drogenkriminalität
Ort Kärnten, Österreich
Quellen