Kampagne „BRING'S ANS LICHT“: Filmbranche kämpft gegen Missbrauch!

Ort, Österreich - Am 29. März 2025 veranstaltete der Fachverband der Film- und Musikwirtschaft (FAMA) im Rahmen der Diagonale ein Pressegespräch zur Präsentation der Kampagne „BRING’S ANS LICHT“. Diese Initiative soll Mobbing, Diskriminierung und sexuelle Belästigung in der Film- und Musikbranche bekämpfen. Die Podiumsteilnehmer, darunter Claudia Wohlgenannt, Verena Altenberger, Arash T. Riahi und Alexander Dumreicher-Ivanceanu, betonten die Dringlichkeit, die Arbeitsbedingungen in der Branche zu verbessern und ein sicheres Umfeld für alle Schauspieler:innen und Kreativen zu schaffen.

Die Kampagne „BRING’S ANS LICHT“ basiert auf einem Leitfaden, den der Fachverband 2022 gegen Missbrauch und Übergriffe entwickelt hat. Um die Inhalte des Leitfadens zu verbreiten, wurden ein Video und eine Website ins Leben gerufen, die auf Deutsch und Englisch verfügbar sind unter www.bringsanslicht.at. Die Website bietet relevante Informationen sowie Ansprechpartner:innen für Betroffene und fokussiert auf die Sensibilisierung von Unternehmen und Film- und Musikschaffenden.

Diskriminierung und Belästigung in der Filmbranche

Die Notwendigkeit für Veränderungen in der Filmbranche wird durch alarmierende Ergebnisse einer Umfrage des Bündnisses „Vielfalt im Film“ untermauert. Acht von zehn Frauen berichteten, in den letzten zwei Jahren sexuelle Belästigung erlebt zu haben. Über 60 Prozent der Diskriminierungsfälle traten zu Beginn eines Projekts oder einer Tätigkeit auf, beispielsweise beim Vorsprechen. Besonders betroffen sind Menschen mit Migrationshintergrund, queere Filmschaffende und Personen mit Behinderung. Diese Gruppen sind nicht nur seltener festangestellt, sondern erfahren auch signifikante Verdienstunterschiede.

Die Umfrage, an der über 6.000 Filmschaffende teilnahmen, ergab, dass 51 Prozent der Befragten Diskriminierung im Arbeitskontext erlebt haben, wobei 70 Prozent der Betroffenen ihre Erfahrungen nicht meldeten. Verbunden mit diesen Erkenntnissen forderte Bernhard Franke, kommissarischer Leiter der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, die Etablierung klarer Verhaltenskodizes und effektiver Beschwerdemanagementsysteme.

Kulturwandel und Prävention

Die Podiumsteilnehmer beim Pressegespräch hoben hervor, dass Prävention der beste Schutz ist. Claudia Wohlgenannt betonte die Notwendigkeit eines Kulturwandels, um die Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern. Arash T. Riahi warnte davor, dass Schweigen Ungerechtigkeiten wachsen lasse und verwies auf die Bedeutung von offener Kommunikation. Verena Altenberger ergänzte, wie wichtig es sei, eine gemeinsame Sprache zu finden, um Machtmissbrauch zu thematisieren.

Die etablierte Beratungsstelle „Themis“ wird als Vorbild für niedrigschwellige und qualifizierte Beschwerdestellen gewürdigt. Diese wurde im Zuge der #metoo-Bewegung 2018 gegründet und hat seither eine Vielzahl von Betroffenen unterstützt. Ihre Erfahrungen sind Teil eines strukturellen Problems, das in der deutschen Filmbranche vorherrscht und auch im Rahmen der jüngsten Umfragen dokumentiert wurde.

Die Ergebnisse dieser Studien verdeutlichen den übergreifenden Bedarf an wirksamen Maßnahmen, um Diskriminierung, sexueller Belästigung und Machtmissbrauch wirksam zu begegnen. Der Fachverband sowie die unterstützenden Initiativen setzen sich für ein respektvolles und sicheres Arbeitsumfeld ein, in dem die Menschenwürde und persönliche Grenzen gewahrt werden.

Für weiterführende Informationen und zur Unterstützung gibt es Ressourcen und Ansprechpartner:innen auf der Kampagnen-Website.

Zusammengefasst zeigen die Initiativen und Studien, wie dringlich es ist, die Herausforderungen in der Filmbranche anzugehen und eine inklusive und respektvolle Arbeitsmilieu zu schaffen.

Für mehr Details über die Kampagne und deren Ziele besuchen Sie FAMA, Antidiskriminierungsstelle und Themis.

Details
Vorfall Diskriminierung, sexuelle Belästigung
Ort Ort, Österreich
Quellen