Kaschmir-Konflikt eskaliert: Vier Nächte Schüsse und massive Festnahmen!
Kaschmir, Indien - Die Spannungen im Kaschmir-Konflikt zwischen Indien und Pakistan bleiben angespannt. Nach einem schwerwiegenden Anschlag auf 26 Touristen am Dienstag ist die Situation in der Region erneut eskaliert. Berichten von vienna.at zufolge reagierte die indische Armee auf „unprovozierten“ Beschuss aus Pakistan an der De-facto-Grenze. Diese scharfe Auseinandersetzung dauert bereits vier Nächte an, jedoch wurden bislang keine Opfer gemeldet.
Die indischen Streitkräfte wurden als „schnell und wirksam“ in ihrer Reaktion beschrieben. Im Rahmen der Sicherheitsmaßnahmen in der Region wurden rund 500 Menschen festgenommen und etwa 1.000 Häuser sowie einige Waldgebiete durchsucht. Die regionalen Behörden mahnte ein umsichtiges Vorgehen der Sicherheitskräfte an.
Ein komplexes Geflecht von Vorwürfen
Indien macht muslimische Terroristen, die mit Pakistan in Verbindung stehen, für den Anschlag verantwortlich, wohingegen Pakistan jede Verwicklung bestreitet. Diese prekäre Situation mündet in einer Reihe von Eskalationen zwischen den beiden Nuclearstaaten. Indien entschied sich, den Indus-Wasservertrag mit Pakistan auszusetzen, während Pakistan seinen Luftraum für indische Fluggesellschaften sperrte.
Darüber hinaus müssen pakistanische Staatsbürger bis Dienstag Indien verlassen, und mehrere indische Diplomaten wurden von Pakistan als unerwünscht erklärt. Visa für indische Staatsbürger, mit Ausnahme von Sikh-Pilgern, wurden annulliert, was die Grenzschließung und den Handelsstopp weiter verstärkt.
Bereits seit 1947 ist Kaschmir ein strittiges Gebiet zwischen Indien und Pakistan, wobei beide Staaten das Gebiet für sich beanspruchen. China forderte beide Seiten auf, Zurückhaltung zu zeigen, während Experten eine militärische Eskalation nicht ausschließen. Die Vereinten Nationen appellieren ebenfalls an beide Länder, „größtmögliche Zurückhaltung“ zu üben.
Regionale Dimensionen der Konflikte
Die angespannten Verhältnisse zwischen Afghanistan und Pakistan haben sich ebenfalls verschärft, insbesondere seit dem Ende des Jahres 2023. Am 24. Dezember führte die pakistanische Luftwaffe Angriffe in der afghanischen Provinz Paktika durch, die mutmaßliche Verstecke der pakistanischen Taliban (Tehrik-e-Taliban Pakistan – TTP) zum Ziel hatten. Laut Angaben von taz.de kamen dabei etwa 50 Menschen ums Leben, mehr als die Hälfte davon Frauen und Kinder.
Afghanische Regierungsvertreter verurteilten die Angriffe als Aggression, was die bereits komplizierte Geschichte und Beziehung zwischen Afghanistan und Pakistan weiter belastet. Nach einem weiteren Vorfall am 28. Dezember, bei dem afghanische Taliban-Einheiten pakistanische Ziele attackierten, wurden 19 pakistanische Soldaten und fünf afghanische Zivilisten getötet. Der Premierminister von Pakistan, Shehbaz Sharif, erklärte, dass eine „rote Linie“ überschritten worden sei.
Die TTP wird von den Vereinten Nationen als „mit al-Qaida assoziiert“ beschrieben und gilt als eine der größten Bedrohungen für Pakistan. Schätzungen zufolge hat die TTP zwischen 30.000 und 35.000 Mitglieder. Die Situation an den Grenzregionen bleibt daher angespannt und könnte sich leicht weiter verschärfen, sofern keine diplomatischen Lösungen gefunden werden.
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Ort | Kaschmir, Indien |
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