Millionendeal: OIG und Schultz finden Frieden nach jahrelangem Streit!
Kals, Österreich - Am 17. April 2025 wurde der langwierige Streit über die Anteile der Osttiroler Investment GmbH (OIG) an der Kalser Bergbahn beigelegt. Laut Dolomitenstadt einigten sich die Schultz-Gruppe und die OIG auf einen Kaufpreis, der allerdings nicht veröffentlicht wurde. Die Auseinandersetzung, die ihre Wurzeln bis ins Jahr 2015 zurückverfolgen lässt, entzündete sich an einem geplanten „stillen Zuschuss“ von sechs Millionen Euro der OIG an die Schultz-Gruppe.
Die OIG, die Gewinne aus Mauteinnahmen am Felbertauern verwaltet, ist Teil der Felbertauern AG und des Landes Tirol. Im Jahr 2008 investierte die Gesellschaft sechs Millionen Euro in die Skischaukel Kals-Matrei und erlangte damit 25,1 Prozent der Gesellschaftsanteile. Diese Direktbeteiligung galt als regelrechter Tabubruch, da die Mauteinnahmen ursprünglich für Kredite an kleine und mittlere Unternehmen vorgesehen waren.
Der Verlauf des Rechtsstreits
Im Sommer 2018 zog sich die OIG aus den Kalser Bergbahnen zurück und übergab ihren Viertelanteil an die Schultz-Gruppe. Der Preis für diesen Abgang wurde zunächst geheim gehalten und später mit vier Euro in Verbindung gebracht, was zu einem Sturm der Entrüstung, insbesondere von der oppositionellen Liste Fritz, führte. Markus Sint, ein Abgeordneter dieser Liste, stellte zahlreiche Anfragen an die Landesregierung zu diesem Thema.
2021 gestand die Landesregierung ihre Verantwortung im Umgang mit Steuergeldern ein. Ein Schiedsgutachter kam zu dem Schluss, dass der realistische Abtretungspreis zwischen 2,5 Millionen und 5,7 Millionen Euro liegen sollte. Die Schultz-Gruppe reagierte jedoch nicht auf diese Schätzung, und der Fall landete vor Gericht. Im Mai 2022 kündigte die OIG an, Schultz auf Zahlung von 5,7 Millionen Euro für die Anteile zu verklagen. Obgleich die Causa im Einvernehmen gelöst wurde, bleibt die Höhe des Kaufpreises weiterhin unbekannt.
Kritik und Forderungen nach Transparenz
Die Unklarheit über den Kaufpreis hat in Osttirol für Aufregung gesorgt. Markus Sint kritisierte den Mangel an Transparenz und forderte, dass detailliertere Informationen über die getroffene Vereinbarung veröffentlicht werden.
Laut einer einstimmigen Entscheidung des Aufsichtsrats der OIG wurde der Schritt zur Klärung des Abtretungspreises vor rechtlichen Instanzen als notwendig erachtet. Es ist das Bestreben der OIG, sicherzustellen, dass die Übergabe der Anteile gerecht und nachvollziehbar erfolgt ist, was auch die Klagen um die 5,7 Millionen Euro schürte. Diese Causa hat die Diskussion über den Umgang mit öffentlichen Geldern in der Region neu entfacht (Kleine Zeitung, ORF Tirol).
Details | |
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Vorfall | Unternehmensfusion |
Ursache | Streit um Abtretungspreis |
Ort | Kals, Österreich |
Schaden in € | 5700000 |
Quellen |