Schwarzfahrer attackiert Schaffner: Bahnangriffe steigen weiter!

Grieskirchen-Gallspach, Österreich - Am Linzer Hauptbahnhof ereignete sich ein erschreckender Vorfall, der die anhaltende Problematik von Gewalt gegen Bahn- und Buspersonal verdeutlicht. Ein 23-jähriger Schaffner aus Wels führte eine Fahrscheinkontrolle durch, als der Passagier keinen gültigen Fahrschein vorweisen konnte. Der Fahrgast beglich zwar eine Nachzahlung per Bankomatkarte, doch wenig später kam es zu einem tätlichen Angriff. Nach Informationen von Kosmo wurde der Schaffner von dem Passagier, der schwarze Haare, eine dunkle Hautfarbe und eine braune Jacke trug, gegen einen Zugteil geworfen und mit einem Kopfstoß und einem Würger angreifbar verletzt. Der Täter flüchtete nach dem Übergriff, der Schaffner wurde mit Verletzungen unbestimmten Grades ins Klinikum Wels eingeliefert.

Die Polizei hat umgehend Fahndungsmaßnahmen eingeleitet, jedoch bleibt der Angreifer bisher unidentifiziert. Dieser Vorfall ist kein Einzelfall. Laut Tagesschau wurden bereits im Jahr 2023 insgesamt 276 Übergriffe auf Bahn- und Buspersonal verzeichnet. In diesem Zusammenhang berichtet Stern, dass die Zahl der gewaltsamen Angriffe auf Mitarbeiter der Deutschen Bahn in Zügen und an Bahnhöfen im Jahr 2024 auf rund 3.300 gestiegen ist, was einem Anstieg von etwa sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Steigende Gewalt gegen Bahnmitarbeiter

Besonders betroffen ist das Zugpersonal im Regionalverkehr, das laut Bahnchef Richard Lutz als Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen angesehen werden kann. Rund die Hälfte der Übergriffe richten sich gegen dieses Personal. Auch andere Mitarbeiter, wie Reinigungskräfte, Servicekräfte am Bahnhof sowie Kundenberaterinnen und Busfahrer, sind häufig Ziel von Angriffen. Lutz bezeichnete Gewalt gegen Bahnmitarbeiter als inakzeptabel und betonte, dass die Sicherheit des Personals oberste Priorität hat.

Um dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenzuwirken, hat die ÖBB begonnen, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Zu den Maßnahmen gehören Schulungen in Deeskalationstechniken, der Einsatz von Bodycams sowie die Bereitstellung zusätzlicher Sicherheitskräfte in besonders gefährdeten Bereichen, wie Kosmo berichtet. Die Bodycams, die ab 2024 schrittweise und auf freiwilliger Basis im Nahverkehr eingesetzt werden, haben sich bereits bewährt. Sie kommen sowohl bei Sicherheitskräften als auch beim Zugpersonal zum Einsatz.

Schnelle Hilfe im Notfall

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Bereitstellung eines Notfall-Druckknopfes, dem sogenannten Prio-Ruf, der es dem Personal ermöglicht, im Ernstfall schnell Hilfe zu rufen. Diese technischen Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Sicherheit für Mitarbeiter im Bahnverkehr zu erhöhen und das Risiko von Übergriffen zu minimieren.

Die anhaltend hohen Zahlen an Angriffen auf Bahn- und Buspersonal stellen die gesamte Branche vor große Herausforderungen. Es bleibt zu hoffen, dass die ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und zur Reduzierung von Gewalt beitragen, bevor weitere Vorfälle wie der in Linz geschehen.

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Ort Grieskirchen-Gallspach, Österreich
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