Skandal im ÖTTV: Drohen Gotschke und Fegerl die Fördergelder weg?

Vienna, Österreich - Am Sonntag steht im Tischtennisverband ÖTTV eine entscheidende Wahl an. Der derzeitige Präsident Wolfgang Gotschke und Sport-Vizepräsident Daniel Fegerl sehen sich massiven Vorwürfen ausgesetzt, die gravierende Auswirkungen auf die künftige Förderung des Verbanes haben könnten. Während der Wahl drohen finanzielle Konsequenzen, sollte das derzeitige Führungsteam bestätigt werden. Die Bundes-Sport GmbH, zuständig für die Förderung des Sports in Österreich, kann die staatliche Förderung für 2025, die einen siebenstelligen Betrag umfasst, einstellen, berichtet vienna.at.

Michael Sulzbacher, kaufmännischer Geschäftsführer der Bundes-Sport GmbH, hat bereits angekündigt, dass die aktuelle Führung des ÖTTV aus Sicht der Förderungsrichtlinien gezwungen ist zu handeln. Er verweist auf schwere Vorwürfe gegen Gotschke und Fegerl, die psychische Gewalt und Vernachlässigung im Umgang mit Athleten umfassen. Ein Zwischenreport einer eingesetzten Untersuchungskommission ergab, dass das Verhältnis zwischen den Spielern und der Verbandsspitze stark belastet ist. Trotz dieser schweren Vorwürfe haben Gotschke und Fegerl ihre Kandidatur für die Wiederwahl aufrechterhalten.

Finanzielle Risiken und Konsequenzen

Die angesprochenen Vorwürfe könnten ernsthafte finanzielle Folgen für den ÖTTV haben. Im Fördervertrag sind Bestimmungen verankert, die Rückzahlungen oder den Wegfall von Fördergeldern im Falle einer Wiederwahl vorsehen, sollte das Vertrauen in die ordnungsgemäße Geschäftsführung erschüttert sein. Es geht hierbei um insgesamt 1,8 Millionen Euro für das Jahr 2025, von denen bereits eine Rate überwiesen wurde, die dringend zurückgezahlt werden müsste, sollte es zu einer Förderstopp kommen.

Die Bundes-Sport GmbH hat laut Sulzbacher starke Zweifel an der ordnungsgemäßen Geschäftsführung im ÖTTV geäußert. Auch die Vorwürfe müssen rechtlich nicht alle nachgewiesen werden, um eine Förderung zu verlieren; allein die Feststellung von Zweifeln genügt, um finanzielle Unterstützung zu entziehen. Rechtsanwalt Gernot Schaar, der die Interessen des ÖTTV vertritt, hat die Einflussnahme der Bundes-Sport GmbH kritisiert und angekündigt, sich rechtlich zur Wehr zu setzen, sollte es zu einem Förderstopp kommen.

Vorwürfe unter der Lupe

Um die Vorwürfe zu klären, wurde eine Untersuchungskommission eingesetzt, die aus Hubert Dobrounig, Walter Windischbauer und Helmut Jäger besteht. Die Kommission soll weitere Befragungen zu den Anschuldigungen gegen die Führungsebene des ÖTTV durchführen. Athleten wie Daniel Habesohn äußern, dass die Vorwürfe belegbar sind und eine umfassende Aufklärung notwendig sei. Laut Berichten werden Ultimaten und Druck auf Athleten ausgeübt, die weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen können. Sofia Polcanova, die Nummer eins im österreichischen Tischtennis, hat sich zu den Vorwürfen nicht geäußert.

Die Vorwürfe gegen Gotschke und Fegerl beziehen sich unter anderem auf psychische Gewalt und Vernachlässigung. Der Rechtsanwaltsbrief von Stefan Korn, der mehrere Sportler vertritt, hat für Aufregung gesorgt, da er die Leitung des ÖTTV direkt anspricht und massive Übergriffe erwähnt. Gotschke hat die Anschuldigungen zurückgewiesen und betont, dass er von den Vorwürfen überrascht und betroffen sei. Beide Beamten fordern eine Klärung durch die unabhängige Untersuchungskommission.

Mit der bevorstehenden Wahl und den großen Ungewissheiten über die Mehrheit in der Generalversammlung, die aus den Landesverbänden und Ehrenpräsidenten besteht, stehen die Weichen für die Zukunft des ÖTTV auf der Kippe. Der Druck und die Erwartungen sind enorm – nicht nur für die Kandidaten, sondern auch für die gesamte Tischtennisgemeinschaft in Österreich. Die Tischtennis-Europameisterschaften, die am 15. Oktober in Linz beginnen, werfen ihren Schatten voraus und könnten weitere Entwicklungen in diesem aufgeladenen Kontext mit sich bringen.

Details
Vorfall Vandalismus
Ursache psychische Gewalt, Vernachlässigung
Ort Vienna, Österreich
Schaden in € 1800000
Quellen