Tödliche Angriffe im Gazastreifen: Über 30 Tote bei Israels Offensivaktion
Gazastreifen, Palästinensische Autonomiebehörde - Israel setzt seine militärischen Angriffe im Gazastreifen fort. Die Luftwaffe hat bei den jüngsten Offensive etwa 40 Ziele attackiert. Laut der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sind bei diesen Angriffen mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Die israelischen Bodentruppen sind aktiv in Shabura und Tel Al-Sultan bei Rafah, während auch im Norden des Gazastreifens Kämpfe stattfinden. Verteidigungsminister Israel Katz hat die Schaffung einer permanenten Pufferzone angekündigt, die den Gazastreifen teilen soll. Diese Vorgehensweise ist Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielt, die Hamas zu entwaffnen und Geiseln zu befreien. Die genaue Zahl der Toten seit der Wiederaufnahme der Luftangriffe im März übersteigt bereits 1.500 Menschen.
Die aktuellen Angriffe sind eine Reaktion auf die Weigerung der Hamas, Geiseln freizulassen und Vorschläge für eine Waffenruhe anzunehmen. Insbesondere nach dem Ende einer zweimonatigen Waffenruhe hat Israel fast ein Drittel des Gazastreifens unter Kontrolle gebracht. Bei einem gezielten Drohnenangriff im Norden des Gazastreifens wurden elf Menschen getötet, darunter auch zwei Minderjährige. Ein weiterer Angriff im Süden, bei dem ein Haus in Bani Suheila bombardiert wurde, forderte mindestens zehn Todesopfer.
Internationale Reaktionen und Forderungen
Die internationale Gemeinschaft reagiert alarmiert auf die Eskalation der Gewalt. UN-Generalsekretär António Guterres und UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk haben scharfe Kritik an den israelischen Angriffen geübt. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas appelliert an die internationale Gemeinschaft, einzugreifen, während die Türkei Israel Völkermord vorwirft und einen entschlossenen Einsatz der internationalen Gemeinschaft fordert. Großbritannien hat beide Seiten zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgerufen.
Die Hamas hat erklärt, dass sämtliche 59 Geiseln übergeben würden, sofern dies mit einem Ende des Krieges sowie Wiederaufbauhilfen und der Freilassung palästinensischer Häftlinge verbunden ist. Im Gegensatz dazu fordern israelische Minister eine vollständige Entwaffnung der Hamas und deren Ausschluss von zukünftigen Regierungsstrukturen im Gazastreifen. Angehörige der Geiseln äußern wachsende Besorgnis über deren Sicherheit, und Berichte deuten darauf hin, dass während der Angriffe eine Geisel getötet worden sein könnte, was jedoch nicht bestätigt werden konnte.
Der Gazastreifen und seine Geschichte
Der Gazastreifen, ein schmaler Küstenstreifen mit einer Bevölkerung von fast 2,2 Millionen Menschen, wird von der Hamas verwaltet, die 2007 die Kontrolle übernahm. Diese Region ist von einem Sicherheitszaun umgeben und leidet bereits seit Jahren unter einer prekären humanitären Lage. Fast die Hälfte der Bevölkerung ist auf Nahrungsnothilfe angewiesen, und die Lebensbedingungen sind extrem schlecht, mit einer Arbeitslosigkeit von über 40 % bei Männern und 65 % bei Frauen. Die Menschen im Gazastreifen leiden unter eingeschränktem Zugang zu Wasser, Energie und Gesundheitsversorgung.
Die Spannungen zwischen Israel und der Hamas sind Teil eines historischen Konflikts, der bis zur Staatsgründung Israels im Jahr 1948 zurückreicht. Der Gazastreifen wurde im Sechs-Tage-Krieg 1967 von Israel erobert und war bis 2005 besetzt, als Israel sich zurückzog und die Kontrolle an die Palästinensische Autonomiebehörde übergab. Dieser Rückzug führte jedoch zur Machtübernahme der Hamas, die seither immer wieder in Konflikte mit Israel verwickelt ist.
Die aktuelle Situation ist das Ergebnis einer langen, blutigen Geschichte, die durch zahlreiche Kriege geprägt ist, darunter die Konflikte von 2008/2009, 2012, 2014 und 2021. Die anhaltenden Kämpfe haben nicht nur die Menschen in Gaza schwer getroffen, sondern auch die gesamte Region destabilisiert. Laut vienna.at sowie tagesschau.de sind die Bedingungen für die Bevölkerung alarmierend. Die Hamas sieht sich gleichzeitig schweren Vorwürfen eines einseitigen Abbruchs der Waffenruhe ausgesetzt, während die israelische Regierung entschlossen bleibt, ihre militärischen Ziele zu verfolgen.
Der Konflikt zwischen Israel und der Hamas birgt eine Vielzahl von Komplexitäten und Schwierigkeiten, die eine Lösung in naher Zukunft erschweren. Die Geschehnisse unterstreichen die Dringlichkeit internationaler diplomatischer Bemühungen zur Beendigung der Gewalt und der Verbesserung der humanitären Situation im Gazastreifen.
Zusätzliche Informationen zur Geschichte und den Ursprüngen des Konflikts sind unter Deutschlandfunk verfügbar.
Details | |
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Vorfall | Angriff |
Ursache | Waffenangriffe |
Ort | Gazastreifen, Palästinensische Autonomiebehörde |
Verletzte | 500 |
Quellen |