Transitverkehr in Tirol: Mit sauberen Lkw bleibt die Belastung hoch!
Kundl, Österreich - Die aktuelle Situation des Schwerverkehrs in Tirol bleibt angespannt. Eine umfassende Erhebung unter 5.000 Lkw-Fahrer:innen in Tirol zeigt, dass 57 Prozent der Schwerfahrzeuge im Transitverkehr zwischen Nord und Süd unterwegs sind. Dieser Prozentsatz ist identisch mit den Ergebnissen der letzten Erhebung im Jahr 2021. Die Befragungen wurden im Herbst 2024 an den Kontrollstellen Kundl und Radfeld auf der Inntalautobahn durchgeführt. Tirol fungiert damit weiterhin als ein zentraler Transitkorridor zwischen Deutschland und Italien.
Etwa ein Viertel der Fahrten hat die Ausgangs- oder Zielort in Tirol selbst, während nur 12 Prozent der Fahrten innerhalb Österreichs durchgeführt werden. Trotz der hohen Belastung durch den Transitverkehr konnten die Tiroler Behörden beeindruckende Fortschritte in Bezug auf die Umweltstandards erzielen: 99,8 Prozent der Lastwagen erfüllen die Euroklasse 6, die strengste Abgasnorm. Im Durchschnitt beträgt das Alter der Lkw in Tirol nur 3,3 Jahre, was das Land zu einer der modernsten Lkw-Flotten in Europa macht.
Verkehrsbelastung und Nachtfahrten
Obwohl die Anzahl der Fahrten stabil geblieben ist, zeigt die Erhebung, dass die durchschnittliche Last pro Lkw bei 13,2 Tonnen liegt. Die Haupttransportgüter bestehen überwiegend aus Nahrungs- und Genussmitteln (20 %), Sammelgut (8 %) und chemischen Produkten sowie Kunststoffwaren (7 %). Leerfahrten sind in Tirol äußerst selten, nur 11 Prozent der Lkw sind ohne Ladung unterwegs. Im Transitverkehr liegt dieser Wert sogar unter 3 Prozent.
Ein weiteres interessantes Ergebnis der Befragung ist, dass rund 7 Prozent des gesamten Lkw-Verkehrs in den Nachtstunden, also zwischen 22.00 und 5.00 Uhr, stattfinden. In diesen Stunden dominieren Transportgüter wie verderbliche Waren und Pakete. Das Nachtfahrverbot hat zwar einige Fahrten reduziert, jedoch bleibt fast jeder zweite Lkw nachts im Transitverkehr aktiv. Die Ausnahmen für verderbliche Waren tragen zur ständigen Verkehrsbelastung auch in der Nacht bei.
Ausblick auf die Verkehrspolitik
Die Verantwortlichen in Tirol sind sich der Herausforderungen bewusst, die der hohe Transitverkehr mit sich bringt. Der Verkehrsfluss in Tirol bleibt weiterhin stark belastet, solange keine europaweiten Lösungen zur Verlagerung des Transports auf die Schiene gefunden werden. Trotz strenger Vorgaben und eines hohen Maßes an Kontrolltätigkeiten zur Überwachung des Verkehrs wird die Belastung der Straßen durch den Transitverkehr unvermindert bestehen bleiben.
Für weitere Informationen über die aktuellen Entwicklungen im Schwerverkehr in Tirol können Interessierte die Artikel auf Dolomitenstadt und ORF Tirol nachlesen.
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Ort | Kundl, Österreich |
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