Wien wählt: FPÖ feiert massive Zugewinne, SPÖ trotz Verlusten weiter stärkste Kraft!

Wien, Österreich - Am 27. April 2025 finden die Wahlen zum Wiener Gemeinderat und zu den Bezirksvertretungen statt. Laut 5min sind etwa 1,14 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahllokale sind von 7 bis 17 Uhr geöffnet, und Wahlkarten müssen bis zu diesem Zeitpunkt bei der Behörde eingelangt sein. Wahlberechtigt sind österreichische Staatsbürger, die spätestens am 27. April 2009 geboren wurden und ihren Hauptwohnsitz in Wien haben. EU-Bürger dürfen lediglich die Bezirksvertretungen wählen.

Für die Stimmabgabe wurden insgesamt 284.956 Wahlkarten ausgegeben. Um 17 Uhr schließen die Wahllokale, und die ersten Trendprognosen werden kurz darauf erwartet. Ab etwa 18 Uhr werden die Hochrechnungen auf Basis der zunächst ausgezählten Wahlsprengel veröffentlicht, was durch die Auszählung von Briefwahlkarten etwas Verzögerung erfahren kann, wie Politologe Peter Filzmaier erklärt.

Erste Hochrechnungen und Ergebnisse

Erste Hochrechnungen, die um 18:45 Uhr veröffentlicht werden, deuten auf folgende Ergebnisse hin: Die SPÖ bleibt mit etwa 39,3% und 43 Mandaten stärkste Kraft, muss aber einen Verlust von drei Sitzen hinnehmen. Die FPÖ macht mit 20,5% einen deutlichen Sprung nach vorne und gewinnt 14 Mandate im Vergleich zur letzten Wahl. Die Grünen verzeichnen einen leichten Rückgang auf 14,7% und 15 Mandate, während die NEOS auf 9,61% kommen, was zwei Sitze mehr bedeutet. Die ÖVP hingegen verliert insgesamt zehn Mandate und erreicht 10 Sitze.

Das Ergebnis zeigt auch einen Anteil von 60% an Wahlbeteiligung. Der FPÖ-EU-Abgeordnete Harald Vilimsky feiert das Ergebnis seiner Partei als Erfolg und äußert zugleich Unzufriedenheit mit der Bundesregierung. Bürgermeister Michael Ludwig kündigt Gespräche mit den Grünen, NEOS und der ÖVP an und schließt eine Koalition mit der FPÖ aus. Ziel ist es, vor dem Sommer eine neue Koalition zu fixieren.

Wahlkontext und Parteienlandschaft

Bei den Wahlen stehen 100 Sitze im Gemeinderat zur Verfügung, die neu besetzt werden. Während mehr als ein Drittel der wahlberechtigten Bevölkerung keine österreichische Staatsbürgerschaft hat und somit nicht wählen darf, sind 264.776 nicht österreichische EU-Bürger zur Teilnahme bei den Bezirksvertretungswahlen berechtigt. Die Stimmabgabe der Bezirksvertretungen ist von großer Bedeutung, da die stimmenstärksten Parteien die Bezirksvorsteher stellen können.

Insgesamt können 1.374.712 Personen an der Wahl teilnehmen. An der Spitze der wahlwerbenden Parteien stehen in dieser Wahl Michael Ludwig (SPÖ), Dominik Nepp (FPÖ), Karl Mahrer (ÖVP), Judith Pühringer (Grüne) sowie Selma Arapović (NEOS). Die KPÖ und andere Kleinparteien, wie LINKS und Team HC Strache, treten ebenfalls an.

Diese Wahl ist besonders bedeutsam, da sie im Kontext einer breiten politischen Landschaft stattfindet. Bei der letzten Landtagswahl 2020 war die SPÖ mit 41,6% und 43 Mandaten die stärkste Partei, gefolgt von der Grünen mit 14,8% und der ÖVP mit 20,4%. Die FPÖ hatte damals mit 7,1% ihr schlechtestes Ergebnis seit 1983 erzielt.

Die bevorstehenden Koalitionsgespräche werden entscheidend dafür sein, wie sich die politische Landschaft in Wien entwickeln wird und welche Herausforderungen die neue Regierung in den kommenden Jahren anpacken muss.

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Ort Wien, Österreich
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