Zukunft der Sanierung: Experten fordern dringend neue Rahmenbedingungen!
Wien, Österreich - Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Buwog im Gespräch“ fand am 28. April 2025 eine Podiumsdiskussion zu dem Thema „Nachhaltige Bestandssanierung: zukunftsfähig, innovativ, wirtschaftlich!“ statt. Rund 200 Teilnehmer:innen, darunter Vertreter aus der Wirtschaft sowie der Bau- und Immobilienbranche, diskutierten über die drängenden Fragen zeitgemäßer Sanierung.
Kevin Töpfer, Geschäftsführer von Buwog, betonte die Notwendigkeit von Energieeffizienz und Klimaneutralität bei neuen Bauprojekten. Er hob hervor, dass nachhaltige Sanierungen großes Potenzial zur CO2-Reduktion bieten. In diesem Zusammenhang verwies Anna-Vera Deinhammer auf die Omnibus-Verordnung 2025, die neue Sanierungsstandards und Berichtspflichten einführt. Sie machte deutlich, dass die Sanierung des Gebäudebestands ein entscheidender Hebel ist, um Klimaziele zu erreichen.
Zukunftsfähigkeit und wirtschaftliche Attraktivität
Die Experten der Diskussionsrunde, darunter auch Peter Engert, sprachen über die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit von Sanierungen für Bestandshalter. Engert forderte, bessere Rahmenbedingungen für die Sanierungen zu schaffen. Töpfer und Deinhammer unterstützten diesen Aufruf und appellierten an die Politik, funktionierende und zukunftsfähige Umbauordnungen zu etablieren.
Die Diskussion über die wirtschaftliche Attraktivität der Bestandssanierung wuchs an Bedeutung, besonders im Hinblick auf die energetische Sanierung und Umnutzung bestehender Gebäude. Laut einem Artikel von bbik.de ist die energetische Sanierung entscheidend für eine nachhaltige Zukunft. In Deutschland wurden über 15 Milliarden Tonnen Baumaterial verbaut, wobei zwei Drittel aller Wohngebäude vor 1979 errichtet wurden. Ältere Gebäude verbrauchen im Schnitt fünfmal mehr Energie als moderne Neubauten.
Herausforderungen und Lösungen
Eine höhere Sanierungsrate ist notwendig, um die Klimaziele Deutschlands zu erreichen. Prof. Dr. Anja Rosen von der re!source Stiftung e.V. fordert daher eine verstärkte Fokussierung auf die Sanierung und Wiederverwendung. Sie argues, dass die Vermeidung von Neubauten und der Abriss bestehender Gebäude nicht nur Ressourcen schont, sondern auch Treibhausgasemissionen reduziert.
Um nachhaltige Sanierungen voranzutreiben, müssen die Herausforderungen im Bereich der Genehmigungen und der verfügbaren Daten über die Bausubstanz überwunden werden. In diesem Sinne wird eine verstärkte individuelle Beratung und deutlichere Regelungen für Eigentümer gesucht. Initiativen, wie die von der Brandenburgischen Ingenieurkammer, fordern die Branche auf, den Fokus verstärkt auf Sanierung und Umnutzung zu legen, um Wohnraum zu schaffen und historische Bausubstanz zu erhalten.
In der Publikation der IG Lebenszyklus wird definiert, dass nachhaltige Sanierungen Gebäude betreffen, die während ihrer Errichtung, im Betrieb und beim Rückbau möglichst wenig Ressourcen benötigen. Der Leitfaden ist an Gebäudeeigentümer:innen gerichtet und thematisiert die Problemlagen, mit denen sie konfrontiert sind.
Die nächste Veranstaltung von „Buwog im Gespräch“ ist für den Herbst 2025 geplant, und es bleibt zu hoffen, dass bis dahin klare Fortschritte in der Umsetzung der diskutierten Maßnahmen erzielt werden.
Für weitere Informationen zu den besprochenen Themen können die Artikel von Leadersnet, bbik und IG Lebenszyklus konsultiert werden.
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Ort | Wien, Österreich |
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