Geisel-Drama: Edan Alexanders verzweifelter Appell vor Pessach
Tel Aviv, Israel - Am 12. April 2025 hat die militante Gruppe Hamas ein neues Video des Geisels Edan Alexander veröffentlicht. Der 21-jährige ehemalige Soldat, der während eines Angriffs von Hamas auf Israel im Jahr 2023 verschleppt wurde, äußert in dem Video den Wunsch, pünktlich zu Beginn des jüdischen Pessach-Festes nach Hause zurückzukehren, das am Samstagabend begann und bis zum 20. April andauert. In seinem Appell kritisiert Alexander die israelische Regierung unter Premierminister Benjamin Netanyahu scharf, da er die Hoffnung der Geiseln auf eine zeitnahe Befreiung als schwindend betrachtet und die Zeit gegen sie arbeite. Die Veröffentlichung des Videos erfolgte durch die Essedin-al-Kassam-Brigaden, den militärischen Arm der Hamas, und zeigt die verzweifelte Situation der Geiseln.
Edan Alexander, der in Tel Aviv geboren wurde und im US-Bundesstaat New Jersey aufwuchs, kehrte nach dem Schulabschluss nach Israel zurück, um seinen Militärdienst anzutreten. Seine Familie hat die Öffentlichkeit aufgerufen, während des Pessach-Festes an alle Geiseln zu denken. Sie betont, dass es kein Fest der Freiheit sei, solange Edan und die anderen Geiseln nicht in der Heimat sind. Aktuellen Berichten zufolge sind von 59 Geiseln der Hamas nur noch 24 Männer am Leben, was die ohnehin kritische Lage noch verschärft.
Proteste und politische Spannungen
<p Währenddessen kündigte Elijahu, der Minister für religiöses und kulturelles Erbe, seinen Rücktritt aus dem Kabinett von Netanjahu an. Der Grund für diesen Schritt ist der umstrittene Deal zur Freilassung von mehr als 1.000 verurteilten Palästinensern im Austausch gegen 98 Geiseln. Bei einer Knesset-Veranstaltung äußerte er seinen Protest gegen die Regierung und deren Politik. Angehörige von Geiseln und gefallenen israelischen Soldaten halten Mahnwachen und demonstrieren gegen diesen Deal.
In einem ersten Schritt wurden bereits am Sonntagabend drei Geiseln, alles Frauen, freigelassen. Doch im rechten politischen Lager gibt es große Bedenken, dass Israel durch diesen Deal einen Fehler ähnlichen Ausmaßes wie 2006 begehen könnte, als ein Hamas-Anführer freigelassen wurde. Die Proteste gegen den Deal haben mittlerweile zu Blockaden von Hauptverkehrsstraßen geführt, während in Jerusalem das Gesundheitsteam der Familien der Geiseln die Rückkehr der ersten Geiseln vorbereitet.
Vorbereitung auf die Rückkehr der Geiseln
Sechs Krankenhäuser in Israel wurden für die Behandlung der Geiseln ausgewählt, die möglicherweise schwerwiegende körperliche und psychologische Schäden erlitten haben. Das Gesundheitsministerium hat spezifische Leitlinien für die medizinische Versorgung dieser Menschen erstellt. Psychologen stehen bereit, um die Angehörigen der Geiseln auf emotionale Herausforderungen vorzubereiten, während neutral gestaltete Krankenhauszimmer helfen sollen, Reizüberflutungen zu vermeiden.
Zusätzlich benötigen die Angehörigen umfassende Unterstützung während der Rückkehr und Rehabilitation ihrer Lieben. Trotz der Hoffnung auf eine schrittweise Rückkehr der Geiseln in den kommenden 42 Tagen formiert sich eine Protestbewegung gegen den Deal, während die Gruppe der Angehörigen von Geiseln sich möglicherweise zu zerfallen droht. Wie sueddeutsche.de berichtet, ist dies ein hochsensibles Thema, das weitreichende politische und soziale Implikationen hat.
Die aktuelle Situation zeigt eindrucksvoll die Zerbrechlichkeit des Konfliktes im Nahen Osten, während die Geiselnahme und die politischen Auseinandersetzungen weiterhin das Land in Atem halten. Die Entwicklungen in den kommenden Tagen werden entscheidend sein, sowohl für die Geiseln wie Edan Alexander als auch für die Familie und das weitere politische Klima in Israel.
Details | |
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Vorfall | Geiselnahme |
Ort | Tel Aviv, Israel |
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