Wien plant 17 neue Straßenbahnlinien: Ein Aufbruch für den ÖPNV!
Wien, Österreich - In Wien wurde ein ehrgeiziges Projekt für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs vorgestellt, das von den nicht amtsführenden Stadträt*innen Judith Pühringer und Peter Kraus in einem Mediengespräch im Rathaus präsentiert wurde. Geplant sind 17 neue Straßenbahnlinien und der Ausbau von neun bestehenden Strecken über insgesamt 68 Kilometer. Diese zusätzlichen Gleise sollen kritische Querverbindungen zwischen den Bezirken Floridsdorf und Donaustadt sowie zwischen Liesing und Favoriten schaffen, um überlastete Linien wie die U6 zu entlasten. Laut Kraus sind die Pläne innerhalb der nächsten zehn Jahre umsetzbar, und die Linien am Rand Wiens sollen auch über die Stadtgrenzen hinaus expandieren. Ein innovatives „2-3-5 Modell“ sieht vor, die U-Bahn alle zwei Minuten, die Straßenbahnen alle drei Minuten und die Busse alle fünf Minuten fahren zu lassen, unterstützt durch priorisierte Ampelschaltungen für die Öffentlichen Verkehrsmittel, wie wien.gv.at berichtete.
Doch während hochfliegende Pläne für den öffentlichen Nahverkehr präsentiert werden, geraten die aktuellen U-Bahn-Projekte in die Kritik. Die Grünen haben „viele Ungereimtheiten“ beim Ausbau der U2 und der neuen Linie U5 festgestellt. Die Kosten sind enorm gestiegen, von ursprünglich 1,23 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf nunmehr 2,4 Milliarden Euro, während auch die Fertigstellungstermine weit hinter den ursprünglichen Zeitplänen zurückbleiben. Von einer Inbetriebnahme der ersten Baustufe bis 2027 ist nun 2030 die neue Zielmarke, die jedoch ebenfalls fraglich ist. Um Klarheit in das sogenannte Baustellen- und Budget-Chaos zu bringen, wird die Grünen-Partei im nächsten Gemeinderat 42 Fragen an Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) stellen, berichtet heute.at. Sie verlangen Informationen über die Gründe für die Verzögerungen und die Kostenerhöhungen bei den U-Bahn-Projekten.
Auf die Komplexität der Situation um die Wiener U-Bahn hinzuweisen, erklärte Peter Kraus, dass die Wienerinnen und Wiener zu Recht genervt sind, da sie auf zuverlässige Öffis angewiesen sind. Die belastenden Verzögerungen und steigenden Kosten werfen einen Schatten auf die ursprünglichen Ambitionen der Stadt, den öffentlichen Verkehr zu modernisieren und zu erweitern. Die kommenden Anfragen an die Stadtregierung sollen dazu dienen, alle Fakten offenzulegen, damit sich die Bürger wieder auf ihr Verkehrsnetz verlassen können.
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Vorfall | Regionales |
Ort | Wien, Österreich |
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