Putin im Visier: Experte warnt vor möglichen Angriffszielen in Europa

Litauen, Land - Ein alarmierendes Szenario zeichnet sich ab: Keir Giles, ein führender Experte für Russland, warnt eindringlich vor dem unvermeidlichen Vorstoß Moskaus in Europa. In seinem aktuellen Buch „Who Will Defend Europe?“ betont er, dass die Frage nicht ob, sondern wann Russland erneut angreifen könnte. Laut Giles ist der Westen in einer kritischen Lage und unterschätzt die Gefahren, die von dem „schlafenden Kontinent“ Europa ausgehen könnten. In einem Interview mit der belgischen Tageszeitung „Het Laatste Nieuws“ hebt er hervor, dass die jüngsten Sabotageakte nicht bloß als hybride Angriffe abgetan werden dürfen, sondern klare Kriegshandlungen darstellen, die auf eine bevorstehende militärische Offensive hinweisen. Besonders im Visier könnten die baltischen Staaten und die strategisch wichtige Region um Litauen stehen, da die geografische Nähe zu Belarus ideale Bedingungen für aggressive Operationen bietet, wie heute.at berichtet.

Die militärischen Vorbereitungen Moskaus

Giles warnt, dass Russland in der Lage ist, aus großer Entfernung gezielte Präzisionsangriffe auf europäische Hauptstädte auszuführen, wobei er betont, dass diese Militärstrategien bereits in der Ukraine erprobt wurden. Er argumentiert, dass Moskau möglicherweise erstschlagende Angriffe plant, um die Bevölkerung Europas zu demotivieren und deren Reaktionen auf eine mögliche Aggression gegen NATO-Verbündete zu schwächen. Laut Giles hat die russische Regierung eine Militarisierung der eigenen Bevölkerung vorangetrieben, wodurch Kriegsopfer als unvermeidlich akzeptiert werden und eine Kriegsmentalität gefördert wird. Dies könnte fatale Folgen für die Sicherheitsarchitektur in Europa haben, da die europäischen Staaten nicht in der Lage sind, sich allein gegen eine mögliche russische Aggression zu verteidigen.

Giles, der als Senior Consulting Fellow im Russland- und Eurasien-Programm von Chatham House tätig ist, verdeutlicht in seinen Analysen die Notwendigkeit, die Grenzen des akzeptablen Verhaltens gegenüber Russland klar zu definieren und deutlich zu kommunizieren. Seine Forschungsarbeiten, die unter anderem auch die Erfolge und Misserfolge westlicher Abschreckungsstrategien untersuchen, weisen darauf hin, dass die Strategien des Kremls in vergangenen Konflikten oft durch intensive, aber letztlich ineffektive Kompromissangebote des Westens erleichtert wurden. In der aktuellen geopolitischen Situation, in der die Nichteinhaltung von Vereinbarungen zu Eskalationsrisiken führt, sollte das Handeln des Westens entschlossener und weniger auf Konfliktvermeidung ausgerichtet sein, wie Chatham House anmerkt.

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Vorfall Terrorismus
Ort Litauen, Land
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