Hochwasser-Katastrophe in Nepal: Menschen verlieren alles!

Ende September verursachte ein Unwetter in Kathmandu und der Region südlich der Hauptstadt Hochwasser. Diese Region umfasst auch die Projektdörfer, die der Verein von Michael Höschele seit über 20 Jahren unterstützt. Die Überschwemmung führte zur Zerstörung von Straßen, Häusern, Brücken und Stromleitungen. In den Bergregionen kam es zu Abrutschungen und Einstürzen von Gebäuden.

Betroffen war auch die Bergregion Lurpung, etwa 40 Kilometer südöstlich von Kathmandu. Das Himalayan Project hat in Lurpung in den letzten Jahren zehn Schulen, ein Lehrerhaus, Straßen sowie Strom- und Wasserleitungen gebaut. Die erste Schule, die 2009 gebaut wurde, hat durch den Starkregen Schäden erlitten; das Fundament senkte sich und ein Hangrutsch beschädigte eine Wand.

Schäden und Soforthilfemaßnahmen

Ein Teil der Schule ist noch nutzbar, reicht aber nicht für rund 200 Schülerinnen und Schüler bis Klasse 10. 25 Familien in Lurpung verloren ihre Häuser und werden mit Soforthilfe, darunter Reis, Linsen, Öl, Salz, Zucker, Tee, Zelte, Decken und Matratzen, unterstützt. Die Infrastruktur wurde stark beschädigt; eine Spannbetonbrücke wurde weggespült und Strommasten umgeknickt. Zudem wurde die Straße nach Lurpung durch Erdrutsche stark beschädigt, was den Busverkehr und Krankentransporte beeinträchtigt.

Zwei Bagger sind im Einsatz, um die Straße nach Lurpung zu reparieren; der Verein hat dafür 10.000 Euro bereitgestellt. Weitere 2.000 Euro sind für die Erneuerung der Fundamente der umgeknickten Strommasten vorgesehen. Die Wasserleitung, die in den letzten Jahren verlegt wurde, blieb unbeschädigt. Spenden aus der Weihnachtsaktion der „Schwäbischen Zeitung“ sollen für die Sanierung des beschädigten Schulgebäudes verwendet werden, während ein Teil des Erlöses eines Spendenlaufs am Gymnasium Ochsenhausen ebenfalls für die Sanierung eingesetzt wird. Die endgültigen Kosten für die Sanierung sind noch nicht bezifferbar; der Fokus liegt derzeit auf der Soforthilfe.

In einem weiteren Bericht wurde festgestellt, dass Kathmandu kürzlich mit schweren Überschwemmungen zu kämpfen hatte, die durch Rekordregenfälle verursacht wurden. Über 200 Menschen sind dabei ums Leben gekommen, wobei die genaue Zahl mit 228 Toten angegeben wird. Mindestens 25 Personen werden als vermisst gemeldet und 158 sind verletzt. Der Regen fiel zwischen Donnerstag und Sonntag, wobei im Kathmandutal etwa 240mm Niederschlag gemessen wurden, während einige Gebiete bis zu 322,2mm verzeichneten.

Die gegenwärtige Flut ist laut Berichten die schlimmste seit vielen Jahren, mit erheblichen Auswirkungen auch im touristischen Zentrum Pokhara, das über 200 Kilometer von Kathmandu entfernt liegt. Die Rettungsmaßnahmen sind im Gange, wobei über 4.000 Menschen von Polizei, paramilitärischen Kräften und der Armee unter Einsatz von Hubschraubern, Ziplines und Schlauchbooten gerettet wurden. Beschädigte Infrastruktur und blockierte Straßen erschweren die Rettungsoperationen.

Experten führen die Schwere der gegenwärtigen Flutereignisse auf unplanmäßige städtische Besiedlung entlang des Bagmati-Flusses und unzureichende Vorbereitungen auf Naturkatastrophen zurück. Die Urbanisierung hat zur Verengung des Flusses und zu erhöhtem Oberflächenabfluss geführt, während die Abholzung die Fähigkeit des Landes zur Wasseraufnahme verringert hat. Ungefähr 10 % der städtischen Bevölkerung Nepals leben in informellen Siedlungen, wobei verletzliche Gruppen, insbesondere Frauen und Kinder, überproportional von den Überschwemmungen betroffen sind.

– Übermittelt durch West-Ost-Medien

Details
Vorfall Hochwasser
Ursache Regenfälle, unzureichende Vorbereitung auf Naturkatastrophen, Urbanisierung
Ort Lurpung, Nepal
Verletzte 158
Schaden in € 12000
Quellen