Bialetti verkauft: Kult-Espressokocher jetzt in chinesischer Hand!
Coccaglio, Italien - Der italienische Kaffeekoch-Hersteller Bialetti hat einen neuen Eigentümer. In einer überraschenden Wendung wurde die historische Marke an den chinesischen Unternehmer Stephen Cheng aus Hongkong verkauft. Der Kaufpreis beläuft sich auf 53 Millionen Euro, und Cheng hat damit die Kontrolle über fast 79 Prozent der Bialetti-Aktien übernommen, berichtet oe24.
Bialetti, bekannt für die ikonische „Moka Express“, wurde 1919 von Alfonso Bialetti in Crusinallo, einem kleinen Dorf in der Nähe von Omegna, gegründet. Das Unternehmen ist berühmt für seine achteckigen Kaffeekocher, die im Jahr 1933 durch die Erfindung der „Moka Express“ weltweiten Ruhm erlangten. Diese innovative Kaffeemaschine wurde nach der Stadt Mokka im Jemen benannt, einer der ältesten Kaffee-Regionen der Welt. Die „Moka Express“ hat sich bis heute zu einem Kultobjekt entwickelt, mit mehreren Hundert Millionen verkauften Einheiten, wie Bild berichtet.
Historische Wurzeln und Erbe
Die Geschichte von Bialetti ist eng mit der Familie Bialetti verbunden. Renato Bialetti, der Sohn des Gründers, übernahm 1949 das Unternehmen und machte es international erfolgreich. Iconische Werbefiguren wie das berühmte Männchen mit dem Schnurrbart, erschaffen von Comiczeichner Paul Campani, prägten die Marke ab 1958. Renato Bialetti selbst wurde 2016 in einer „Moka-Kanne“ beigesetzt, wie er es im Testament festgelegt hatte.
Trotz des reichen Erbes steht Bialetti jedoch vor großen Herausforderungen. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren mit erheblichen finanziellen Problemen zu kämpfen, darunter Schulden von über 100 Millionen Euro und steuerrechtliche Schwierigkeiten in Italien. Die Konkurrenz durch moderne Kapselsysteme und Vollautomaten hat den Verkaufsdruck zusätzlich erhöht, woraufhin das Unternehmen seine Struktur anpassen musste.
Zukunft von Bialetti
Der neue Eigentümer Cheng, der ein Konsortium um sich geschart hat, um die Mehrheitsanteile über den Investmentfonds Nuo Capital zu erwerben, hat versichert, die Marke Bialetti in ihrem Kern zu erhalten. Die Mengenproduktion soll auch weiterhin in Italien erfolgen, wobei der Firmensitz in Coccaglio bei Brescia bleibt. Darüber hinaus ist die Produktion auch in Rumänien und der Türkei geplant, um die wirtschaftlichen Herausforderungen besser zu bewältigen.
Während die Übernahme durch Cheng für viele als neuer Hoffnungsschimmer gilt, bleibt abzuwarten, wie es mit dem Traditionsunternehmen weitergeht. Experten sind gespannt, ob es Cheng gelingt, das Erbe von Bialetti zu bewahren und das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Die Kultmarke steht somit an einem entscheidenden Punkt, an dem sich Tradition und moderne unternehmerische Strategien treffen.
Für weitere Informationen, siehe auch Spiegel.
Details | |
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Vorfall | Unternehmensfusion |
Ursache | Konkurrenz durch moderne Kapselsysteme, Steuerprobleme |
Ort | Coccaglio, Italien |
Schaden in € | 100000000 |
Quellen |