Pfandsystem in Österreich: Zweifelhafter Papierbon bremst Umweltfreundlichkeit

Österreich - Ein bahnbrechendes neues Pfandsystem hat Österreich seit Anfang Jänner erfasst und erlebt einen bemerkenswerten Anstieg der Rückgaben. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass das System funktioniert, mit bereits rund einer Million zurückgegebenen Pfandverpackungen, wie die Geschäftsführung von Recycling Pfand Österreich berichtet. Gegen Ende Januar waren bereits 25 Millionen Pfandverpackungen im Umlauf, und der Rücklauf hat bis heute mit über 3,7 Millionen zurückgegebenen Flaschen und Dosen an Dynamik gewonnen, insbesondere unterstützt durch das Engagement großer Lebensmittelketten wie Rewe und Hofer.

Wachsende Akzeptanz bei den Verbrauchern

Die Verbraucherschaft zeigt sich äußerst positiv gegenüber dem neuen System. Eine Umfrage belegt, dass 80 Prozent der Österreicher:innen die Initiative unterstützen, wobei 68 Prozent die Umweltvorteile in den Vordergrund stellen. Das Pfandsystem zielt darauf ab, die littering-Problematik zu mindern, während 66 Prozent der Befragten die Wiederverwertung von alten Verpackungen schätzen. Die hohe Akzeptanz wird auch durch die Einrichtung von über 11.400 Rückgabestellen in ganz Österreich gestärkt, inklusive rund 6000 Rückgabeautomaten, die eine komfortable Rückgabe der Pfandverpackungen ermöglichen.

Doch Herausforderungen bleiben: Aktuell wird jeder Rückgabeprozess durch die Ausstellung eines Papierbons kompliziert, was zugleich die Umweltbelastungen durch Papier erhöht. Die Lebensmittelketten wie Spar und Lidl planen daher, digitale Pfandbons einzuführen, um diese Problematik anzugehen. Des Weiteren könnte eine Ausnahme für kleine Unternehmen in der Rücknahmepflicht den Prozess weiter verändern, wie aus dem Regierungsprogramm von ÖVP, SPÖ und NEOS hervorgeht.

Mit einem kontinuierlichen Anstieg der registrierten Produkte, die inzwischen fast 1500 umfassen, wird erwartet, dass die Vielfalt an Pfandverpackungen in den Regalen in naher Zukunft zunehmen wird. Dies könnte dazu beitragen, den Recyclingprozess weiter zu optimieren und die Nachhaltigkeitsziele in Österreich voranzutreiben. Ein System, das sich dynamisch entwickelt und dem Umweltschutz verpflichtet ist – die Zukunft scheint vielversprechend.

Wie ORF Wien und Die Presse berichteten, steht Österreich vor der Herausforderung, alte Bestände mit neuen Pfandverpackungen in Einklang zu bringen, während die Verbraucher die Entwicklungen gespannt verfolgen.

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Ort Österreich
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