Mexikanischer Polizeichef nimmt sich das Leben während Korruptionsermittlung

In einem kleinen Ort in Zentralmexiko hat der Polizeichef am Freitag Selbstmord begangen, während Truppen sich versammelten, um ihn im Rahmen von Antikorruptionsrazzien festzunehmen. Diese Razzien führten auch zur Festnahme mehrerer anderer hochrangiger Polizeikommandeure sowie eines Bürgermeisters in anderen Städten.
Operation Swarm: Umfassende Antikorruptionsrazzien
Die umfangreichen, nahezu gleichzeitig durchgeführten Razzien, die von Bundesbehörden als „Operation Schwarm“ bezeichnet wurden, fanden in zwei ländlichen Städten im Bundesstaat Mexiko, westlich von Mexiko-Stadt, sowie in zwei bevölkerungsreichen Vororten direkt am Rande der Hauptstadt statt.
Anklagepunkte gegen Polizeibeamte
Das föderale Ministerium für öffentliche Sicherheit gab bekannt, dass die sieben festgenommenen Beamten „kriminellen Gruppen zugeordnet“ seien und beschuldigt wurden, „Verbrechen wie Erpressung, Entführung und Mord“ begangen zu haben. Es ist unklar, ob bereits formelle Anklagen gegen sie erhoben wurden.
Suizid des Polizeichefs
Die Staatsanwaltschaft erklärte, der Polizeichef der ländlichen Stadt Texcaltitlán habe sich mit seiner eigenen Waffe das Leben genommen, während Marineinfanterie, Nationalgarde und Soldaten versuchten, ihn wegen ungenannter Anklagepunkte festzunehmen.
Festnahmen in nahegelegenen Städten
Zusätzlich wurde der Bürgermeister der nahegelegenen Stadt Amanalco aufgrund „verschiedener Anklagen“ festgenommen. Auch der Polizeichef dieser Stadt sowie ein weiterer lokaler Beamter wurden in Gewahrsam genommen. Darüber hinaus wurde der Polizeichef der weiter südlich gelegenen Stadt Tejupilco festgenommen.
Vorherrschaft von Gangs in der Region
Die Gegend um diese Städte wird seit langem von der gewalttätigen Gang La Familia Michoacana dominiert, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressungen aktiv ist.
Ermittlungen in städtischen Gebieten
Während einige Razzien ländliche Gegenden betrafen, wurden auch der stellvertretende Polizeichef von Naucalpan, einem weitläufigen Vorort mit 775.000 Einwohnern am nordwestlichen Rand von Mexiko-Stadt, sowie ein führender Polizeichef im Vorort Ixtapaluca, der etwa 370.000 Einwohner hat, festgenommen.
Die Verbindung zwischen Gangs und Behörden
Gangs und Drogenkartelle haben sich seit langem in lokale Strukturen infiltriert, indem sie Beamte eingeschüchtert oder bestochen haben, um für sie zu arbeiten. Oftmals verlangen sie einen Teil des kommunalen Budgets oder nutzen die örtliche Polizei, um sich vor Bundesrazzien zu warnen oder zu schützen. Manchmal profitieren Polizeibeamte auch direkt von den Gewinnen des Drogenhandels.
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