Kakaopreise auf Rekordhöhe: Schokoladenindustrie in Not!
Vienna, Österreich - Die Kakaopreise haben 2024 ein historisches Rekordniveau erreicht, was erheblichen Druck auf die Schokoladenhersteller ausübt. Berichten zufolge stiegen die Preise für Rohkakao auf internationalen Rohstoffmärkten im April und Dezember 2024 auf alarmierende Höhen. Im Vergleich zu 2022, als der Preis bei rund 2.000 britischen Pfund lag, hat er sich bis April 2024 auf über 10.000 Pfund erhöht, bevor er zwischenzeitlich bis September 2024 halbiert wurde, und bis Dezember erneut anstieg.vienna.at berichtet, dass die aktuellen Preise für eine Tonne Rohkakao nun bei rund 6.400 Pfund liegen.
Ein massiver Einfluss auf die Kakaopreise sind die Ernteausfälle aufgrund von Wetterextremen und Schädlingen, die die Erträge erheblich verringern. Die Klimakrise, ein fehlender Zugang zu Finanzierung und mangelnde Versorgungssicherheit verschärfen diese Problematik weiter. Besonders betroffen sind die Kakaobauern in Westafrika, wo rund 70 % der weltweiten Kakaoproduktion stattfindet, insbesondere in den Ländern Côte d’Ivoire, Ghana und Indonesienculinarytales.de. Diese Länder sind wirtschaftlich stark vom Kakaoanbau abhängig, was direkt das Bruttoinlandsprodukt, die Beschäftigung und die wirtschaftliche Stabilität beeinflusst.
Neuer staatlicher Erntepreis und steigende Kosten
Am 8. April 2025 gab die Côte d’Ivoire, das größte Kakao-Produktionsland, den neuen staatlich festgelegten Erntepreis für die Kakaoernte-Nebensaison bekannt, mit einem Plus von über 20 % im Vergleich zum Vorjahr. Diese Erhöhung ist grundsätzlich positiv für die Kakao-Kooperativen. Allerdings steigern die hohen Preise auch den Finanzierungsbedarf. In Österreich haben Unternehmen wie Manner, Heindl und Heidi faire Handelsbedingungen eingeführt, um den Herausforderungen der hohen Kakao-Preise zu begegnenots.at.
Zusätzlich belasten steigende Silage- und Transportkosten die Lebensmittelindustrie erheblich. Dies führt dazu, dass renommierte Schokoladenhersteller wie Mondelez, bekannt für ihre Milka-Produkte, angekündigt haben, den Inhalt ihrer Tafeln aufgrund des gestiegenen Kostendrucks zu reduzieren. Auch Lindt & Sprüngli und Ritter haben ihre Preise erhöht, was die Folgen der stark steigenden Kakaokosten unterstreicht.
Fairer Handel und Marktveränderungen
Fairtrade-zertifizierte Kakao-Kooperativen bemühen sich, ausbeuterische Kinderarbeit und Zwangsarbeit zu verbannen. Allerdings sind die Fairtrade-Mindestpreise aufgrund der Rekordpreise derzeit nicht relevant. Während der Fairtrade-Mindestpreis für konventionellen Kakao bei 2.400 US-Dollar pro Tonne liegt, gibt es zusätzlich einen Aufschlag für Bio-Kakao sowie eine Fairtrade-Prämie für Kleinbauernorganisationenvienna.at.
In Zeiten von hohe Kakaopreisen wird deutlich, dass bewusste Konsumentscheidungen von Bedeutung sind. Verbraucher können durch den Kauf von Bio- und Fairtrade-zertifizierten Produkten sowohl die Kakaobauern unterstützen als auch zur Schaffung eines gerechteren Marktes beitragen. Der Osterhasen-Check von Südwind und Global 2000 empfiehlt gezielt solche Produkte, um eine gerechtere Schokoladenindustrie zu fördern.
Details | |
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Vorfall | Klimawandel |
Ursache | Wetterextreme, Schädlinge, Klimakrise, fehlender Zugang zu Finanzierung, mangelnde Versorgungssicherheit |
Ort | Vienna, Österreich |
Quellen |