20 Jahre alter Gänsegeier aus Tirol begeistert Naturfreunde!
Innsbruck, Österreich - Ein über zwei Jahrzehnte alter Gänsegeier, bekannt unter dem Namen „Z26“, wurde kürzlich in der Nähe des Lago di Cornino gesichtet. Dies wurde vom Leiter der Geierstation bestätigt, der darauf hinwies, dass der Vogel 2004 in Innsbruck schlüpfte und 2007 im Rahmen eines Artenschutzprogramms ausgewildert wurde. Solche Sichtungen ehemaliger Schützlinge sind nicht ungewöhnlich, doch bei Gänsegeiern kommen sie nur selten vor. Zoodirektor André Stadler hebt die Erfolge grenzüberschreitender Artenschutzprojekte hervor und zeigt sich erfreut über die nachhaltige Wirkung dieser Programme, die durch die Sichtung von „Z26“ belegt wird. Der Gänsegeier wurde von einem aufmerksamen Naturbeobachter entdeckt und fotografiert, was die Rückkehr solcher Tiere in die Wildnis verdeutlicht.
In der gleichen Zeit werden Gänsegeier auch in anderen Teilen Deutschlands beobachtet. Im Nationalpark Eifel untersuchen Forschende der Universität Würzburg die Rolle von Aas in Ökosystemen. Am 6. Juni 2023 wurden dort 21 Gänsegeier dokumentiert, die ein ausgelegtes Wildunfall-Rehkadaver konsumierten. Das Projekt, das vom Bundesamt für Naturschutz gefördert wird, verfolgt ein deutschlandweites kadaverökologisches Großprojekt, an dem insgesamt 16 Nationalparks beteiligt sind. Sönke Twietmeyer, Projektbetreuer, stellte fest, dass die meisten der beobachteten Geier jugendlichen Alters aus Spanien und Frankreich stammen. Die schnelle Konsumation des Rehkadavers binnen weniger Stunden zeigt die Effizienz dieser Vogelart im Umgang mit natürlichen Nahrungsressourcen.
Ergebnisse und Entwicklungen im Artenschutz
Die regelmäßigen Sichtungen von Gänsegeiern im Nationalpark Eifel, etwa ein Trupp von 96 Geiern im Jahr 2017, reflektieren nicht nur das Wachstum ihrer Population, sondern bestätigen auch die Bemühungen zum Schutz dieser faszinierenden Vögel. Gänsegeier sind meist nur kurzfristig an einem Ort, da es oft an toten Tieren mangelt. Dennoch zeigt das Projektteam der Universität Würzburg eine große Begeisterung über die Reaktion der Geier auf die ausgelegten Aasreste, was auf das gute Gelingen der Artenschutzmaßnahmen hinweist.
Parallel dazu wird auf der politischen Bühne in Deutschland die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt 2030 (NBS 2030) verfolgt. Seit 2019 wird dieser Strategieentwicklungsprozess unterstützt, um verschiedene gesellschaftliche Akteure in den Naturschutz einzubeziehen. Unter anderem fanden bereits Fachinterviews und Workshops mit über 70 Beteiligten statt, um die Ziele der NBS erfolgreich zu verwirklichen. Ein öffentlicher Konsultationsprozess zur NBS 2030 wurde am 15. Juni 2023 gestartet, um Bürger und Akteure zu ermutigen, ihre Meinungen zu den geplanten Zielen und Maßnahmen einzubringen. Über 1.000 Kommentare und zahlreiche Stellungnahmen aus verschiedenen Sektoren, darunter Naturschutzverbände und Landwirtschaftsvertreter, verdeutlichen das hohe gesellschaftliche Interesse an den Themen Biodiversität und Umweltschutz.
Die sichtbaren Fortschritte im Artenschutz, wie die Rückkehr von Gänsegeiern und die engagierte Forschung im Nationalpark Eifel, sind ein Zeichen für die positive Entwicklung in der Biodiversität und tragen zur Stärkung der ökologischen Systeme in Deutschland bei.
Weitere Informationen zu den Gänsegeiern finden Sie in den Berichten von Kleine Zeitung, der Universität Würzburg und der Bundesamt für Naturschutz.
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Ort | Innsbruck, Österreich |
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