Fehlerhafte Sichtweise: Ukrainische Angriffe auf Russland und die Eskalation

Der Artikel beleuchtet, wie das Konzept der „Eskalation“ die Wahrnehmung von Ukrainas Angriffen auf Russland verzerrt und die westliche Reaktion auf Putins Drohungen hinterfragt.
Der Artikel beleuchtet, wie das Konzept der „Eskalation“ die Wahrnehmung von Ukrainas Angriffen auf Russland verzerrt und die westliche Reaktion auf Putins Drohungen hinterfragt.

Nach über 1.000 Tagen Krieg hat der russische Präsident Wladimir Putin wiederholt den Westen gewarnt, dass gravierende – möglicherweise nukleare – Konsequenzen drohen, wenn sie den Krieg durch die Lieferung von Waffen an die Ukraine eskalieren. Diese Bedrohungen haben seit der Genehmigung durch die Biden-Administration, dass die Ukraine langfristige amerikanische Waffen gegen tief sitzende Ziele in Russland einsetzen kann, an Intensität zugenommen.

Putins Drohungen und ihre Folgen

Nachdem Putin die nukleare Doktrin Russlands aktualisiert hat und einen neuen nuklearfähigen ballistischen Missile auf die Ukraine abgefeuert hat, wurde seine Botschaft an die Unterstützer der Ukraine deutlich: „Testet uns nicht.“ Trotz dieser neuen Drohungen glauben Analysten, dass diese Situation nicht anders verlaufen wird als in der Vergangenheit.

Ein bekanntes Muster

Der Krieg hat ein bekanntes Muster angenommen. Jedes Mal, wenn die Ukraine um Unterstützung bittet – sei es um Kampfjets oder Langstreckenwaffen –, zögern ihre Verbündeten, aus Angst vor einer Eskalation des Konflikts. Dennoch blieben die katastrophalen Drohungen Russlands aus, wenn der Westen letztlich den Forderungen der Ukraine nachgab.

Der Kreml und die Wahrnehmung des Konflikts

Laut dem Institute for the Study of War (ISW) verfolgt der Kreml die Strategie, den Westen zu zwingen, von russischen Annahmen aus zu argumentieren. Die anhaltenden Debatten über militärische Hilfe für die Ukraine sind ein Beispiel dafür, wie die westlichen Länder durch die Vorstellungen des Kremls von ihrem eigentlichen Kurs abgebracht wurden. Diese Situation zeigt sich besonders deutlich, als Russland in der letzten Woche einen großangelegten Angriff auf das ukrainische Stromnetz startete.

Internationale Reaktionen und das Verständnis von Aggression

Laut der Mitautorin des ISW-Berichts, Kateryna Stepanenko, handelt es sich um eine Wiederbelebung des sowjetischen Konzepts der „reflexiven Kontrolle“. Dabei werden dem Gegner falsche Entscheidungen auferlegt, die im Widerspruch zu seinen eigenen Interessen stehen. Trotz der anhaltenden Eskalationen hat der Kreml keine legitimen Gründe für seine Angriffe benötigt.

Fehlerhafte Politiken und ihre Auswirkungen

Die Biden-Administration hatte zuvor US-amerikanische Army Tactical Missile Systems (ATACMS) bereitgestellt, aber strenge Bedingungen hinsichtlich ihrer Verwendung festgelegt. Diese Politik erweist sich als irrational und begünstigt Russland erheblich. Die Botschaft an Russland lautet: „Wenn ihr euch nur ein paar Meter über die Grenze bewegt, seid ihr außer Gefahr.“

Die veränderten roten Linien des Konflikts

Inmitten der besorgten Reaktionen auf die neuesten Entwicklungen sollte nicht vergessen werden, dass die Ukraine schon lange selbstentwickelte Drohnen gegen tief sitzende Ziele in Russland verwendet hat. Die Entscheidung, etwas längerreichende westliche Waffen einzusetzen, stellt nur einen graduellen Unterschied dar. Tatsächlich hat die Ukraine bereits britische Storm Shadows eingesetzt, um Russland seit der Besetzung der Krim im Jahr 2014 zu attackieren.

Fazit: Drohungen und die Realität des Krieges

Die wiederholten Drohungen Russlands zeigen, dass die eingezeichneten roten Linien flexibel sind. Der Krieg hat bewiesen, dass trotz eskalierender Drohungen keine ernsthaften Konsequenzen resultiert sind. Während die westlichen Länder zögerten, hat die Ukraine ihre Kapazitäten ausgebaut und sich weiterhin gegen die russische Aggression gewährt. Das Potenzial eines kommenden Donald Trump-Regimes könnte die Handlungen Russlands zusätzlich entschärfen. Insgesamt bleibt die geopolitsche Lage angespannt, während die Ukraine weiterhin auf internationale Unterstützung angewiesen ist.

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