Zwei Tote und Dutzende Verletzte bei Drohnenangriff auf Dnipro

Dnipro, Ukraine - Ein schwerer Drohnenangriff auf die ukrainische Stadt Dnipro hat in der Nacht auf Donnerstag zu massiven Zerstörungen und zahlreichen Opfern geführt. Wie die Kleine Zeitung berichtet, sind dabei zwei Menschen ums Leben gekommen und 28 weitere wurden verletzt, darunter vier Kinder. Besonders tragisch ist der Umstand, dass eine der Verletzten erst neun Monate alt ist.

Der Angriff wurde von den russischen Streitkräften mit einer Kombination aus fünf Raketen und 75 Drohnen durchgeführt. Sicherheitsexperten berichten, dass 25 Drohnen abgefangen und zerstört werden konnten, während weitere 30 Drohnen ihre Ziele aufgrund elektronischer Gegenmaßnahmen nicht erreichten. Unklar bleibt das Schicksal von 20 Drohnen und Raketen, die bei dem Angriff eingesetzt wurden. Auch in anderen ukrainischen Städten wie Krywyj Rih und Charkiw wurden russische Kampfdrohnen gesichtet.

Weitere Angriffe und regionale Konsequenzen

Zusätzlich zu den Angriffen in Dnipro gab es Berichte über Explosionen in Sumy sowie einen Raketenangriff auf Izium, bei dem zwei Menschen verletzt wurden. Im Gegensatz dazu meldeten die russischen Streitkräfte, dass sie 71 ukrainische Drohnen in derselben Nacht destruktiv neutralisiert hätten.
In den angrenzenden Regionen Russlands, darunter Kursk, Brjansk, Orjol, Rjasan, Wladimir und Tula, wurden insgesamt 49 Drohnen über Kursk abgeschossen.

Die Drohnentechnologie spielt im aktuellen Konflikt eine entscheidende Rolle. Laut einem Bericht von ZDF haben ukrainische Marinedrohnen kürzlich erfolgreich zwei russische Hubschrauber abgeschossen. Darüber hinaus hat die Ukraine hohe Abschussquoten von über 90% bei den angreifenden russischen Shahed-Drohnen. Militärexperten heben hervor, dass die Nutzung innovativer Technologien und die Entwicklung spezieller Taktiken, wie der Einsatz von akustischen Detektionssystemen zur Wahrnehmung angreifender Drohnen, essenziell geworden sind, um den aggressive Angriffe entgegenzuwirken.

Politische Spannungen und internationale Reaktionen

Die militärischen Auseinandersetzungen finden vor einem geopolitischen Hintergrund statt, der auch die jährliche Siegesparade in Moskau betrifft. Die Süddeutsche berichtete, dass die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas die EU-Staats- und Regierungschefs vor einer Teilnahme an der Parade, die am 9. Mai stattfinden soll, gewarnt hat. Diese Warnung steht im Kontext des anhaltenden Kriegs in der Ukraine, der seit Februar 2022 andauert. Insbesondere der slowakische Ministerpräsident Robert Fico stellte sich gegen diese Warnung und beabsichtigt, den gefallenen Soldaten der Roten Armee Respekt zu zollen, die während der Befreiung der Slowakei gekämpft haben.

Zusätzlich plant die Ukraine, in Kiew eine eigene Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Kriegsendes abzuhalten und dazu EU-Außenminister einzuladen. Diese unterschiedlichen Ansätze zur Erinnerung an den Krieg zeigen die tiefen politischen Gräben, die der Konflikt in Europa hinterlassen hat.

Details
Vorfall Drohnenangriff
Ort Dnipro, Ukraine
Verletzte 30
Quellen