Alarmierender Anstieg der Ewigkeitschemikalie TFA im Wein – Was jetzt?
Freiburg im Breisgau, Deutschland - Am 23. April 2025 um 9 Uhr findet eine Online-Pressekonferenz statt, zur der die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 und PAN Europe einladen. Das Thema der Veranstaltung ist eine neue europäische Studie über die Ewigkeits-Chemikalie TFA, die in Weinen nachgewiesen wurde. Zu den Referenten gehören Helmut Burtscher-Schaden, ein Umweltchemiker von GLOBAL 2000, Michael Müller, Professor für Pharmazeutische und Medizinische Chemie an der Universität Freiburg, sowie Salome Roynal, Referentin für Politik bei PAN Europe.
Die Untersuchung analysierte Weine aus verschiedenen Jahrgängen, konkret zehn Jahrgangweine bis ins Jahr 1974 und 39 aktuelle Weine aus zehn EU-Ländern. Die Studie zeigt alarmierende Ergebnisse und weist auf einen dringenden Handlungsbedarf auf politischer Ebene hin. Der erste Teil der Pressekonferenz wird auf Englisch gehalten, gefolgt von einem österreichischen Breakout-Raum. Der Zugang erfolgt über einen bereitgestellten Zoomlink.
Alarmierender Anstieg der TFA-Konzentrationen
TFA, oder Trifluoracetat, gehört zu den per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) und zeigt eine besorgniserregende Verbreitung in der Umwelt. Laut der Universität Freiburg est 1960 in Weinen konnte ein langsamer Anstieg der TFA-Konzentrationen beobachtet werden, der sich seit 2000 rapide beschleunigt hat. Dies betrifft nicht nur konventionelle Weine, sondern auch Bio-Weine, die ebenfalls mit TFA kontaminiert sein können. Die Chemikalie ist wasserlöslich und wenig abbaubar, was bedeutet, dass sie sich in der Umwelt anreichert und in Gewässern sowie in Regenwasser vorkommt.
Ein weiteres Anliegen ist, dass es bislang keine festgelegten Grenzwerte oder Überwachungsmaßnahmen für TFA gibt. Dies könnte bedeuten, dass die Konzentrationen im Wasser weiterhin ansteigen, während die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt noch nicht vollständig verstanden sind.
Ursachen und Auswirkungen von TFA
TFA gelangt durch verschiedene Quellen in die Umwelt. Zu den Hauptverursachern zählen Pestizide wie Flufenacet, Diflufencican und Fluazinam, sowie Kältemittel und Treibgase. Auch Zerfallsprodukte anderer PFAS und die chemische Produktion anderer Stoffe tragen zur Verbreitung bei. Besonders besorgniserregend ist die Verbindung zwischen dem Anstieg der TFA-Konzentrationen und den Wirkungen des Klimawandels sowie dem Verbot von FCKWs. TFA baut sich in der Natur nicht ab, was bedeutet, dass sie in Ozeanen und anderen Senken dauerhaft bleibt.
Die Entfernung von TFA aus Wasser erweist sich als äußerst komplex und kostspielig. Medikamente und Dünger tragen ebenfalls zur Umweltbelastung bei. Die derzeitige Forschung deutet darauf hin, dass TFA ein Risiko für die Reproduktion darstellen könnte, weshalb deutsche Behörden bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) eine Einstufung als reproduktionstoxisch beantragt haben. Die Bewertung ist im Gange, und einige Gewässer zeigen bereits höhere TFA-Konzentrationen als für reproduktionstoxische Stoffe erlaubt. Dies könnte möglicherweise erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Tieren und Menschen haben. Dennoch gilt TFA bislang nicht als akutely giftig, zeigt in Studien jedoch toxische Wirkungen bei Kaninchen.
Die Problematik ist Teil einer größeren Diskussion über Umweltverschmutzung, die nicht nur Luft- und Wasserverschmutzung umfasst, sondern auch die Belastung durch Chemikalien im Haushalt und andere schädlichen Substanzen. Umweltverschmutzung ist eine ernsthafte Bedrohung, die praktische Lösungen und ein erhöhtes Bewusstsein erfordert, um die Gesundheit von Umwelt und Mensch zu schützen.
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Vorfall | Umwelt |
Ort | Freiburg im Breisgau, Deutschland |
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