Historiker Timothy Snyder: Faschismus-Gefahr in den USA unter Trump!
Kyiv, Ukraine - Historiker Timothy Snyder hat angekündigt, aus den USA nach Kanada auszuwandern. Der Grund für diesen Schritt ist seine Einschätzung, dass die USA in den Faschismus abgleiten, insbesondere unter der Präsidentschaft von Donald Trump. In einer Diskussion über diese Einschätzung wurden unterschiedliche Meinungen geäußert, wobei Wissenschaftsexperte Christian mehr Sachlichkeit und weniger Hysterie empfahl. Dies wirft die grundlegende Frage auf, ob die USA tatsächlich als faschistischer Staat bezeichnet werden können. Snyder, ein renommierter Historiker und Autor mehrerer erfolgreicher Bücher über Faschismus, betont die Komplexität und die notwendigen theoretischen Auseinandersetzungen mit diesem Begriff sowie den Zeitaufwand, der benötigt wird, um ihn umfassend zu verstehen, wie Krone berichtet.
Snyders kritische Analyse des derzeitigen politischen Klimas in den USA, die den Einfluss Trumps auf die amerikanische Demokratie beleuchtet, geht über bloße Feststellungen hinaus. In einem Artikel von Vanity Fair wird hervorgehoben, dass der Historiker das Phänomen der Tyrannei und deren „Banalisierung“ untersucht. Er zieht dabei Parallelen zu dramatischen historischen Beispielen, wie dem Nationalsozialismus und Stalinismus. Gemäß Snyder zeigt die gegenwärtige Situation, wie gefährlich es sein kann, wenn die Öffentlichkeit die Einflüsse auf ihre Demokratie unterschätzt.
Engagement für die Ukraine
Aktuell lebt Snyder in Kiew, wo er sich aktiv an Initiativen beteiligt, die sich mit dem andauernden militärischen Konflikt in der Ukraine befassen. Er plant den Aufbau einer Institution zur Dokumentation des Krieges und engagiert sich in der Fundraising-Arbeit für die Entwicklung von Robotern zur Minenräumung. Darüber hinaus organisiert er eine Konferenz zur Geschichte der Ukraine. Diese Tätigkeiten verdeutlichen Snyders Engagement für demokratische Werte und den Kampf gegen den Populismus. Gleichzeitig ist er für seine kritische Haltung gegenüber dem „Kriegsmüdigkeit“-Narrativ der amerikanischen Gesellschaft bekannt, das er als problematisch erachtet, da viele Amerikaner von einem Konflikt sprechen, in dem sie nicht aktiv involviert sind.
Snyder hat sich immer wieder mit den Gefahren autoritärer Systeme auseinandergesetzt. In seinem Buch „Über Tyrannei“ analysiert er auf eindringliche Art und Weise, wie Nationalsozialisten und Kommunisten im 20. Jahrhundert Werkzeuge zur Errichtung autoritärer Systeme anwendeten. Diese und weitere Erkenntnisse finden sich in seiner umfangreichen Bibliografie, die unter anderem Titel wie „On Tyranny“ (2017) und „The Road to Unfreedom“ (2018) umfasst. Chbeck beschreibt Snyders Werke als aufrüttelnd. So nennt die Braunschweiger Zeitung seine Veröffentlichungen eine „aufrüttelnde Streitschrift“, während die Nürnberger Nachrichten anmerken, dass Snyders Analysen eindringlich an die Tugenden eines demokratischen Gemeinwesens erinnern.
Abschließend lässt sich festhalten, dass Timothy Snyder nicht nur durch seine akademischen Beiträge, sondern auch durch sein aktives Engagement in der aktuellen politischen Landschaft hervortritt. Sein Schritt, nach Kanada auszuwandern, ist ein deutliches Zeichen seines Unbehagens mit der gegenwärtigen Entwicklung in den USA.
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Ort | Kyiv, Ukraine |
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