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Wien eröffnet schwimmende Aufzuchtstation für bedrohte Störe!

Wien, Österreich - Am 10. April 2025 wird die MS Negrelli als Europas erste schwimmende Aufzuchtstation für Störe in Wien eröffnet. Dieses innovative Projekt ist Teil des EU-Vorhabens LIFE-Boat4Sturgeon und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 rund 1,6 Millionen Jungstöre aufzuziehen, die dann in die Donau ausgewildert werden sollen. Der Fokus liegt auf dem Schutz der letzten vier Störarten im Flusssystem, zu denen auch der stark gefährdete Sterlet zählt. Die MS Negrelli ist an der neuen Anlegestelle der Stadt Wien auf der Donauinsel verankert und wurde aus einem Transportschiff der viadonau umgebaut.

Die Aufzuchtstation soll nicht nur den Erhalt der biologischen Vielfalt im Donauraum unterstützen, sondern stellt auch einen bedeutenden Schritt für den Naturschutz dar. Wasserminister Norbert Totschnig hebt die Wichtigkeit des Projekts hervor und investiert rund eine Million Euro. Auch Wiens Stadtrat Peter Hanke betont die Notwendigkeit partnerschaftlichen Handelns für den Schutz gefährdeter Arten. In der Vergangenheit wurden bereits 240.000 Sterlets in einem Vorgängerprojekt erfolgreich aufgezogen, wie Stadträtin Ulli Sima erwähnt.

Technische Details der MS Negrelli

Die MS Negrelli ist mit 35 Aufzuchtbecken ausgestattet, darunter ein Mutterfischbecken mit einem Volumen von 110 m³. Pro Sekunde werden etwa 35 Liter Donauwasser durch das System gepumpt, und es sind insgesamt 350 Meter Rohrleitungen verlegt worden. Ab Sommer 2025 sollen Führungen durch die Aufzuchtstation angeboten werden, um das Bewusstsein für den Naturschutz zu schärfen und das Projekt bekannter zu machen. Die gesamte Finanzierung beläuft sich auf 11,8 Millionen Euro, wovon 67% durch das EU-Programm LIFE gefördert werden.

Federführend bei diesem Projekt ist die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), die mit Partnern wie BMLUK, viadonau, der Stadt Wien und WWF-Organisationen zusammenarbeitet, um die Sicherheitsstandards und umweltschonenden Praktiken in der Aquakultur zu gewährleisten.

EU-Rahmen für Aquakultur

Das neue Projekt in Wien ist Teil eines breiteren EU-engagierten Rahmens in der Aquakultur, in dem die Europäische Kommission nicht nur durch strategische Leitlinien, sondern auch durch Fördermittel wie den Europäischen Meeres- und Fischereifonds unterstützt. Diese Richtlinien zielen darauf ab, nachhaltige Aquakultur zu entwickeln, um gesunde Nahrungsmittel zu produzieren und gleichzeitig die Umwelt zu schützen und ökonomische Chancen zu schaffen. Spezifische Regeln schützen aquatische Lebensräume vor nicht heimischen Arten, und die gesellschaftliche Akzeptanz der Aquakulturpraktiken wird ebenfalls als wichtig erachtet.

Experten und Vertreter des Sektors arbeiten unter dem Aquakultur-Beratungsgremium zusammen, um bewährte Praktiken zu teilen und nachhaltige Strategien zu entwickeln. Die Europäische Kommission hat eine aktive Rolle dabei, die Mitgliedstaaten bei der Entwicklung spezifischer nationaler Strategien für die Aquakultur zu unterstützen, davon profitiert auch das Projekt der MS Negrelli.

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Ort Wien, Österreich
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