Bau-Alarm in Graz: Riesiger Schienenersatzverkehr startet bald!

Graz, Österreich - Die Grazer Straßenbahn steht vor einer umfangreichen Veränderung: Auf die Bevölkerung kommt ein monatelanger Schienenersatzverkehr zu, der in der Geschichte der Grazer Verkehrsbetriebe beispiellos ist. Vorstandsdirektor Mark Perz hebt hervor, dass es noch nie einen so großflächigen Schienenersatzverkehr bei vollem Betrieb gegeben hat. Ab dem 24. Mai beginnen die Bauarbeiten zum Anschluss der Schienen von der Vorbeckgasse in die Annenstraße, die bis zum 7. September andauern werden. Die Herausforderung besteht darin, dass diese Arbeiten länger dauern als üblich, da sie nicht in die Sommerferien gelegt werden konnten.source_1

Der Schienenersatzverkehr betrifft die Linien 1, 4, 6 und 7 zwischen Jakominiplatz und Alte Poststraße. Der Fahrplankoordinator Bernd Fiedler warnt bereits vor längeren Fahrzeiten in den kommenden Monaten. Besondere Aufmerksamkeit erfordert der Zeitraum vom 3. bis 23. Mai, in dem die westlichen Gleisanlagen zur Remise 3 erneuert werden. Während dieser Zeit wird ebenfalls ein Ersatzverkehr zwischen Laudongasse und Reininghaus sowie Wetzelsdorf eingerichtet. In der Summe werden mehr als 160 Busse im Einsatz sein, darunter zehn Busse, die die Holding Graz für diesen Schienenersatzverkehr zugemietet hat.source_1

Bauprojekte und Fahrpläne

Die gesamten Bauarbeiten erfolgen in mehreren Schritten. Vom 24. Mai bis 4. Juli wird die Anbindung Vorbeckgasse/Annenstraße hergestellt, dabei werden neue Weichen zur Remise 3 gestellt und die Unterführung zum Hauptbahnhof saniert. Anschließend folgt vom 5. Juli bis 7. September die weiterführende Anbindung, die eine Erneuerung des Gleisdreiecks an der Eggenberger Straße/Asperngasse und eine Erweiterung der Haltestellen am Jakominiplatz mit sich bringt. Die Gesamtkosten für die Neutorlinie belaufen sich auf rund 38 Millionen Euro und werden von Bund, Land und Stadt finanziert.source_1

Auch in der modernen Mobilität gibt es Fortschritte: Ab 2026 sollen neue Flexity-Straßenbahnen der Firma Alstom den Fuhrpark der Graz Linien erweitern. Der Vertrag zur Lieferung von 15 Flexity-Straßenbahnen wurde bereits unterzeichnet, und die Produktion beginnt 2024. Die ersten Fahrzeuge sollen bis November 2025 in Betrieb genommen werden. Wolfgang Malik, Vorstandsvorsitzender der Holding Graz, zeigt sich optimistisch über den Vertragsabschluss, warnt jedoch vor finanziellen Herausforderungen.source_2

Neue Straßenbahnen und die Zukunft des ÖPNV

Die Flexity-Straßenbahnen, die weltweit in etwa 2000 Fahrzeugen im Einsatz sind, bieten Platz für bis zu 200 Personen, darunter zwei Rollstuhlplätze und geräumige Multifunktionsbereiche. Mit einer erhöhten Kapazität von 30 % im Vergleich zu den bestehenden Fahrzeugen wird der Fuhrpark von derzeit 85 Straßenbahnen der Graz Linien deutlich erweitert. Diese Neubeschaffungen sind Teil eines größeren Trends zur Modernisierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).source_2

Die Bundesregierung hat den Ausbau und die Modernisierung des ÖPNV als zentrales Element ihrer Verkehrspolitik identifiziert. Ziel ist es, die Attraktivität und Kapazität des ÖPNV zu steigern und so auch die Fahrgastzahlen erheblich zu erhöhen. Der ÖPNV spielt eine wesentliche Rolle in der Daseinsvorsorge und trägt zur verbesserten Lebensqualität der Bürger bei, während er gleichzeitig einen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen leistet.source_3

Insgesamt lässt sich sagen, dass Graz, wie viele andere Städte, auf den Wandel im öffentlichen Verkehr setzt, um nicht nur die städtische Infrastruktur zu verbessern, sondern auch nachhaltige Mobilität zu fördern.

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Ort Graz, Österreich
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