Chinas Exportstopp bei Seltenen Erden: Große Sorgen für Deutschland!
China - China bleibt der dominierende Akteur im globalen Markt für Seltene Erden, mit den größten Abbaukapazitäten weltweit. Die Abhängigkeit von diesen wichtigen Rohstoffen ist besonders in Deutschland hoch, wo im Jahr 2022 etwa 65,5 % der importierten Seltenen Erden aus China stammten. Dies stellte einen Rückgang von 69,1 % im Jahr 2023 dar. Österreich folgte als zweitwichtigstes Herkunftsland mit einem Importanteil von 23,2 %, gefolgt von Estland mit 5,6 %.
Seltene Erden sind essenziell für die Produktion von Hochtechnologie-Produkten wie Akkus, Halbleitern und Elektromotoren. Besonders kritisch ist die Versorgung mit Lanthanverbindungen, von denen 76,3 % aus China importiert werden. Diese Verbindungen sind für die Herstellung von Akkus notwendig, während Neodym, Praseodym und Samarium, die für Dauermagneten verwendet werden, nahezu vollständig aus China stammen. Laut Krone blieben die Importe aus China für Deutschland im Jahr 2022 mit 5.200 Tonnen um 12,6 % unter dem Vorjahr, was den niedrigsten Stand seit 2018 darstellt.
Exportkontrollen als geopolitisches Werkzeug
In Reaktion auf US-Strafzölle hat China den Export von sieben der insgesamt siebzehn Seltenen Erden eingeschränkt. Diese Metalle, darunter Samarium und Dysprosium, sind entscheidend für die Herstellung technischer Güter und Rüstungsprodukte. Die neuen Ausfuhrbeschränkungen verlangen von chinesischen Unternehmen eine staatliche Lizenz, deren Bearbeitung bis zu 45 Tage in Anspruch nehmen kann. Die Kontrolle über den Export von Seltenen Erden wird von der chinesischen Regierung als Maßnahme zum Schutz nationaler Interessen gerechtfertigt, wie NZZ berichtet.
Die aktuelle Situation zeigt Parallelen zum Jahr 2010, als China ebenfalls den Export seltener Erden nach Japan stoppte, was ein Umdenken in der Rohstoffstrategie zur Folge hatte. Der Handel mit Seltenen Erden wird zunehmend angespannter, während die Preise aufgrund dieser Kontrollmaßnahmen ansteigen. Dennoch scheint keine Panik in den USA auszubrechen, wie die US-Regierung mögliche Gegenmaßnahmen prüft.
Gesamtwirtschaftliche Implikationen
Die Abhängigkeit der USA von China bei Seltenen Erden wird als potenzielle Bedrohung angesehen. Aktuell importieren die USA etwa 80 % ihres Bedarfs an Seltenen Erden aus China. Angesichts dieser Abhängigkeit plant die US-Regierung, Produktionsstätten für Dauermagneten in Texas aufzubauen. Unternehmen wie Tesla und BMW halten sich jedoch mit der Verwendung von Elektromotoren, die Permanentmagneten enthalten, aufgrund von Preisunsicherheiten und Umweltbedenken zurück.
Zusätzlich sind europäische Unternehmen betroffen, da sie zahlreiche Komponenten kaufen, die Seltene Erden enthalten. Die EU hat daher angekündigt, ihre Zusammenarbeit mit Brasilien zu verstärken, um die Abhängigkeit von China zu verringern, während in der Schweiz Forderungen nach stärkeren staatlichen Unterstützungsmaßnahmen laut werden. Das Pentagon hat über 100 Millionen US-Dollar in Projekte investiert, die eine unabhängige Rohstoffversorgung gewährleisten sollen, wie in einem Bericht des Instituts für Seltene Erden und Metalle hervorgeht.
Die Situation unterstreicht die gefährliche Abhängigkeit Europas und der USA von China im Bereich der Seltenen Erden, während gleichzeitig Umweltproblematiken und wirtschaftliche Unsicherheiten die Rohstoffbeschaffung erschweren. Längerfristig wird von den westlichen Staaten ein Umdenken und die Entwicklung alternativer Versorgungsquellen gefordert.
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Ort | China |
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