Die Erde pulsiert: Alle 26 Sekunden sendet unser Planet Signale!
Golf von Guinea, Afrika - Die Erde sendet alle 26 Sekunden ein kaum hörbares, seismisches Signal aus, bekannt als „Mikroseism“. Diese Entdeckung geht zurück in die 1960er-Jahre und beschäftigt seither Wissenschaftler weltweit. Ein Team von Forschern hat das Signal mithilfe von Seismografen registriert, die in verschiedenen Regionen des Planeten aufgestellt sind. Wie oe24 berichtet, ist der genaue Ursprung des Mikroseisms unklar. Es wurde jedoch festgestellt, dass das Signal nicht von Erdbeben oder Vulkanausbrüchen stammt.
Eine vorherrschende Theorie sieht die Ursache in den Wellen des Ozeans. Starke Wellen, die auf den Kontinentalschelf treffen, könnten Druckveränderungen am Meeresboden auslösen, die diese leichten Erschütterungen hervorrufen. Interessanterweise zeigt sich dieses 26-Sekunden-Signal besonders deutlich während stürmischer Jahreszeiten und lässt vermuten, dass Wetterbedingungen eine Rolle spielen. In der Nähe der Insel São Tomé wird eine zweite Theorie diskutiert, wonach ein vulkanischer Ursprung für das Signal verantwortlich sein könnte.
Forschung zu seismischen Aktivitäten
Seismologen sind bestrebt, ihr Verständnis seismischer Aktivitäten zu vertiefen. Laut dem Geo Forschungszentrum liegt das Ziel der aktuellen Forschung darin, seismische Wellenmuster an inaktiven Stationen vorherzusagen. Dazu werden neue Deep-Learning-Techniken eingesetzt, die es ermöglichen, Daten von benachbarten seismischen Stationen zu analysieren und die Übertragungsfunktion zu ermitteln. Die Forscher zielen darauf ab, auch Daten von offline oder nicht erreichbaren Stationen zu rekonstruieren, um die seismischen Ereignisse und das Hintergrundgeräusch, das durch Wind und Wetter verursacht wird, besser zu verstehen.
Die Entwicklung dieser Methoden ist besonders in Regionen mit eingeschränkter Infrastruktur, wie beispielsweise in Gebieten mit wenigen Seismographen, von Bedeutung. Das Verständnis der Hintergründe seismischer Aktivitäten kann dazu beitragen, zukünftige Ereignisse besser vorherzusagen und Risiken frühzeitig zu erkennen.
Seismisches Hintergrundrauschen
Das Mikroseism ist Bestandteil des seismischen Hintergrundrauschens, das durch natürliche Prozesse wie Wind und Wellen erzeugt wird. Laut Spektrum.de nutzen Geophysiker dieses Rauschen zur Analyse des Inneren der Erde. Besonders spannend ist, dass trotz des klaren und gezielten Charakters des 26-Sekunden-Signals keine der derzeitigen Theorien letztlich die Regelmäßigkeit und Langzeitkonstanz des Phänomens völlig erklären kann.
Daher bleibt das Mikroseism ein faszinierendes Rätsel für Wissenschaftler, die weiterhin daran arbeiten, die Geheimnisse der Erde und ihren „Herzschlag“ zu entschlüsseln. Obwohl vergleichbare Bedingungen an anderen Orten kein ähnliches Signal erzeugen, zeigt das Mikroseism, wie komplex die geophysikalischen Prozesse unseres Planeten sind.
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Ort | Golf von Guinea, Afrika |
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