Drohnen retten Rehkitze: Innovative Methoden gegen Mähwerksterben!

Klagenfurt, Österreich - Im österreichischen Landwirtschaftssektor findet ein bemerkenswerter Wandel statt, um das Leben von Rehkitzen zu schützen. Jährlich sterben in Österreich schätzungsweise 25.000 Rehkitze durch die Klingen von Mähwerken, da diese kleinen Tiere sich in den ersten Lebenswochen im hohen Gras ducken, anstatt zu fliehen. Die Hauptsetzzeit für Rehwild fällt in die Monate Mai und Juni, wenn die Geißen ihre Kitze gebären. Es ist eine kritische Zeit, in der sich die Gefahr für die Jungtiere drastisch erhöht, da Landwirte traditionell ihre Wiesen durchstreifen, um versteckte Kitze zu finden – häufig unterstützt von Jägern und Hunden. Dennoch führte diese Methode oft dazu, dass viele Kitze übersehen wurden, was katastrophale Auswirkungen auf die Population hat, wie Krone berichtet.

Um die Rettung der Rehkitze zu verbessern, sind in den letzten Jahren Drohnen mit Wärmebildkameras zum Einsatz gekommen. Diese modernen Technologien ermöglichen es, die Kitze durch ihre Körperwärme in der kühleren Umgebung des Grases zu erkennen. Besondere Fortschritte wurden in Kärnten gemacht, wo viele Jagdgesellschaften bereits auf Drohnen zur Kitzrettung setzen. Darüber hinaus bieten Initiativen und Gemeinden in dieser Region ebenfalls Drohnensuchflüge an. Allein im vergangenen Jahr konnten im Raum Klagenfurt auf 340 Hektar Wiesen 109 Rehkitze gefunden und gerettet werden.

Förderung durch das BMEL

Um den Einsatz dieser Drohnen weiter zu fördern, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ein Förderprogramm aufgelegt. Die Anschaffung von Drohnen mit Wärmebildkameras zur Rettung von Rehkitzen wird mit einem Fördervolumen von 1,5 Millionen Euro unterstützt. Die Förderung richtet sich an Kreisjagdvereine, Jägervereinigungen sowie Kitzrettungsvereine, die sich auf die Rettung von Wildtieren spezialisiert haben. Anträge können online über das Förderportal des Bundes gestellt werden, wobei die Frist hierfür bis zum 17. Juni 2025 läuft. Der Antragsteller sollte dabei das TAN-Verfahren nutzen und einen gängigen Internetbrowser wählen. Eine Beschaffung der Drohnen ist jedoch erst mit Erhalt eines positiven Förderbescheids zulässig, wie BLE anmerkt.

Um den sicheren Betrieb der Drohnen zur Wildtierrettung zu gewährleisten, gelten seit dem 20. November 2024 neue Regelungen. Unbemannte Fluggeräte mit einer Startmasse von 250 g bis 25 kg dürfen in bestimmten geografischen Bereichen näher als 150 Meter an Wohn- und Gewerbegebieten betrieben werden, wobei der seitliche Abstand zu diesen Gebieten mehr als 10 Meter betragen muss.

Die Verantwortung der Jäger

Walter Brunner, Landesjägermeister in Kärnten, hebt die Bedeutung der Verantwortung von Jägern für das Wohl des Wildes hervor. Angesichts der großen Zahl an Rehkitzen, die in den Mähwerksaison verloren gehen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass effektive Maßnahmen zur Rettung dieser Tiere implementiert werden. Experten raten jedoch davon ab, gerettete Kitze einfach wegzutragen, da die Mütter sie möglicherweise nicht mehr annehmen.

Die Kombination aus Tradition und moderner Technologie eröffnet neue Möglichkeiten, das Überleben dieser gefährdeten Tiere zu sichern und die Natur in Österreich zu schützen.

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Ort Klagenfurt, Österreich
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