E-Control meldet: Dramatischer Rückgang der Schlichtungsfälle 2024!
Österreich, Österreich - Im Jahr 2024 verzeichnete die E-Control, die Regulierungsbehörde für den Strom- und Gasmarkt in Österreich, einen signifikanten Rückgang der Schlichtungsfälle. Insgesamt wurden nur 1.394 Schlichtungsanträge bearbeitet, was einem Rückgang von 44% im Vergleich zu 2023 entspricht. Vorstand Wolfgang Urbantschitsch hebt hervor, dass die Beratung für Konsumenten weiterhin von großer Wichtigkeit ist. Trotz des Rückgangs ist die Anzahl der Schlichtungsanträge im Vergleich zu 2020 vervierfacht, was auf anhaltende Unsicherheiten im Energiesektor hindeutet. Im Jahr 2024 bearbeitete die E-Control auch 20.759 telefonische und schriftliche Anfragen.
Die dramatische Reduktion der Schlichtungsanträge ist bemerkenswert, da 2023 noch 42.700 Anfragen registriert wurden, was mehr als doppelt so viele waren. Dies führt die E-Control auf eine Überlastung durch den hohen Eingangsbereich des Vorjahres zurück. Der Großteil der Anfragen ist im Strombereich zu verorten, da in Österreich mehr Strom-Zählpunkte als Gasanschlüsse existieren. Die Themen der Eingaben umfassen oft unklare Abrechnungen, Verbrauchsmengen und Energiepreise. Insbesondere hohe Nachforderungen sind häufig von Zahlungsschwierigkeiten begleitet.
Wichtige Erkenntnisse aus dem E-Control Bericht
Der jährliche Streitschlichtungsbericht bietet einen umfassenden Überblick über die Tätigkeit der Schlichtungs- und Beratungsstelle. Rund drei Viertel der Eingaben betreffen den Strombereich. Eine besondere Herausforderung sind die zunehmend komplexeren Anfragen, die oft fehlende Daten von Smart Metern zur Grundlage haben. Beschwerden über Netzanschlüsse erneuerbarer Erzeugungsanlagen und Einspeiseleistungen nehmen ebenfalls zu.
Die E-Control sorgt nicht nur für fairen Wettbewerb im Energiemarkt, sondern unterstützt auch Konsumenten bei Streitigkeiten mit Energieanbietern. Von den 1.394 Schlichtungsanträgen im Jahr 2024 konnten 45% vermittelt werden, wobei 68% der vermittelten Fälle zu positiven Ergebnissen führten. Die durchschnittliche Verfahrensdauer beträgt 64 Tage. Dennoch wurden 27% der Anträge zurückgezogen, 6% waren nicht zuständig und 22% abgelehnt. Der häufigste Ablehnungsgrund war, dass die Behandlung der Streitigkeit den Betrieb der Schlichtungsstelle beeinträchtigen würde.
Kontextualisierung der Energiemarktentwicklung
Die Entwicklung im Energiemarkt wird auch durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Im Jahr 2020 fiel das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU27 um 6,4%, was sich auch auf den Energieverbrauch auswirkte. Der Primärenergieverbrauch fiel in der EU27 2020 um etwa 7,5% im Vergleich zum Vorjahr, während die Stromnachfrage um rund 4% zurückging.
Mit diesen Entwicklungen ist ein Wandel in der Energieerzeugung zu beobachten. Erneuerbare Energien haben 2020 dazu beigetragen, dass der Strommix der EU mehrheitlich aus diesen Quellen bestand. Der Anteil erneuerbarer Energien stieg auf etwa 38%, womit sie fossile Energieträger in der Stromerzeugung übertrafen. Windkraft entwickelte sich zur wichtigsten Energiequelle nach Kernenergie, während Kohleverstromung signifikant abnahm.
Zusammenfassend zeigt das Jahr 2024 sowohl Chancen als auch Herausforderungen im österreichischen Energiesektor. Die E-Control wird ihre beratende Funktion weiterhin ausbauen müssen, um die Konsumenten in einem sich wandelnden Markt solid zu unterstützen. Angesichts der Marktbedingung und der veränderten Nachfrage muss auch die Rolle der erneuerbaren Energien nachhaltig gefestigt werden, um den Klimazielen der EU gerecht zu werden.
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Ort | Österreich, Österreich |
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