Erwerbsintegration der Flüchtlinge: Afghanen klar im Vorteil!

Österreich - Die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt bleibt eine Herausforderung in Österreich, insbesondere für Frauen. Laut der Kleinen Zeitung ist eine Mehrheit der weiblichen Flüchtlinge, die 2015 nach Österreich kamen, nach wie vor erwerbslos. Insbesondere Frauen aus Syrien und Somalia sind betroffen, deren Erwerbsquote bei 33% liegt, während 36% der afghanischen Frauen eine Tätigkeit finden konnten. Im Vergleich dazu zeigen die Männer in diesen Gruppen deutlich bessere Zahlen, mit 83% der Afghanen und 78% der Syrer, die erwerbstätig sind.

Die Arbeitsmarkintegration von Flüchtlingen erfordert mehr als nur eine Anstellung; sie umfasst auch den Zugang zu Qualifizierungsmaßnahmen und Sprachkursen. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung berichtete, profitieren viele Asylsuchende von institutionellen Veränderungen, die seit 2013 durchgeführt wurden, um ihre Integration zu erleichtern. Trotz dieser Verbesserungen haben viele Flüchtlinge Schwierigkeiten, eine adäquate Beschäftigung zu finden, was sich negativ auf ihre ökonomische Unabhängigkeit und die Lebensqualität auswirkt.

Erwerbsquoten und Herkunftsländer

Die aktuellen Daten zeigen, dass Menschen aus Afghanistan eine bessere Erwerbsintegration aufweisen als Flüchtlinge aus Syrien und Somalia. 69% der Afghanen, die 2015 nach Österreich kamen, sind mittlerweile erwerbstätig, im Vergleich zu 63% bei den Syrern und Somaliern. Die Statistik der Arbeitsagentur hebt hervor, dass der Erfolg der Arbeitsmarktintegration stark von der Region abhängt, in der die Flüchtlinge leben. Im Westen Österreichs liegt die Erwerbsquote bei über 80%, während Flüchtlinge, die in den Osten, insbesondere nach Wien, gezogen sind, nur eine Quote von 59-62% aufweisen.

Ein auffälliger Trend ist die hohe Mobilität unter den EU-Bürgern, wobei rund 50% innerhalb von drei bis vier Jahren Österreich wieder verlassen. Für Drittstaatsangehörige, die 2015 zuwanderten, zeigen die Zahlen jedoch, dass 59% bis heute im Land geblieben sind. Die Dauer der Asylverfahren ist eine häufig genannte Hürde, die den Arbeitsmarktzugang von Flüchtlingen erschwert. Viele stehen dem Arbeitsmarkt im Jahr nach der Zuwanderung oft nicht zur Verfügung, was ihre Integration weiter beeinträchtigt.

Frauen und Arbeitsmarktzugang

Besonders für Frauen ist die Erwerbsbeteiligung niedrig. Integrationsministerin Claudia Plakolm hat die Bedeutung der Teilhabe am Arbeitsmarkt für Integration und Sprachpraxis betont. Studien zeigen, dass Frauen vielfach ein höheres Risiko haben, von Hindernissen betroffen zu sein, was ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verringert. Die Bundeszentrale für politische Bildung erläutert, dass Sprachkenntnisse und der Zugang zu Betreuungsmöglichkeiten für Kinder entscheidend sind, um die Erwerbschancen von Frauen zu erhöhen.

Die Arbeitsmarkintegration von Flüchtlingen erweist sich somit als vielschichtiger Prozess, der weitere politische Maßnahmen und Unterstützungsangebote erfordert. Viele Asylsuchende haben im Herkunftsland Qualifikationen erlangt, die jedoch oft in Deutschland nicht anerkannt werden, was den Zugang zum Arbeitsmarkt zusätzlich erschwert. Arbeitgeber in Deutschland, insbesondere in Großunternehmen, beginnen zwar, die Potenziale von Flüchtlingen zu erkennen, doch bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich sprachlicher Barrieren und unzureichender Qualifikationen.

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Ort Österreich
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