Hai-Angriff am Strand: Mann stirbt vor Hadera – Was ist passiert?
Chadera, Israel - Am Montagnachmittag erhielt die Polizei in Israel einen Notruf über einen ungewöhnlichen Vorfall: Ein Mann wurde von einem Hai gebissen. Der Angriff ereignete sich vor der Küste von Hadera, einem Küstenort, der rund 50 Kilometer nördlich von Tel Aviv liegt. Einsatzkräfte suchten umgehend das Meer und den Strand ab. Tragischerweise fanden Taucher am Meeresboden die sterblichen Überreste des Mannes.
Laut israelischen Medien handelt es sich bei dem Toten um einen etwa 40-jährigen Einwohner aus einem Vorort von Tel Aviv, der eine Frau und vier Kinder hinterlässt. Die genaue Art des Hais, der für den Angriff verantwortlich ist, bleibt vorerst unklar. Haiangriffe sind in Israel jedoch äußerst selten, was das Ereignis zusätzlich dramatisch macht.
Haie vor Chadera und ihre Lebensweise
In der Region um Chadera sind zwischen November und Mai meist Sandbank- und Schwarzhaie zu finden, die in der Regel als nicht gefährlich für Menschen gelten. Diese Haie werden vermutlich von dem warmen Wasser, das aus einem nahegelegenen Kraftwerk ins Meer gepumpt wird, sowie dem hohen Fischreichtum in der Umgebung angezogen. Vor der Küste sind kürzlich zwischen 50 und 100 Haie gesichtet worden, was für die Region alles andere als gewöhnlich ist.
Israelische Wissenschaftler haben einige dieser Haie mit Bewegungssensoren ausgestattet und Blut- sowie Gewebeproben entnommen, um mehr über ihre Rolle im marinen Ökosystem zu erfahren. Ultraschallbilder sollen ebenfalls dazu beitragen, das Verhalten dieser Tiere besser zu verstehen. Badetouristen müssen sich dabei in der Regel keine Sorgen machen, da die Haie sich bevorzugt in kälteren Monaten aufhalten. Es wird erwartet, dass sie im Mai wieder verschwinden und erst im nächsten Jahr zurückkehren.
Bedrohung der Haiarten im Mittelmeer
Die Vorfälle um die Haie vor der israelischen Küste werfen auch ein Licht auf die allgemeine Gefährdung von Haiarten im Mittelmeer. Laut dem WWF sind mehr als die Hälfte der 41 Arten im Mittelmeer vom Aussterben bedroht, wobei ein Drittel dieser Arten akut gefährdet ist. Hauptursachen für den Rückgang sind Überfischung, illegale Fischerei und Plastikverschmutzung.
Libyen und Tunesien fangen pro Jahr beispielsweise dreimal so viele Haie wie Italien und Ägypten. Die Fangzahlen sind alarmierend:
Land | Fangmenge (Tonnen) |
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Libyen | 4260 |
Tunesien | 4161 |
Italien | 1347 |
Ägypten | 1141 |
Zusätzlich sind viele Haie aufgrund illegaler Praktiken, wie dem unerlaubten Verkauf von Haifischfleisch, betroffen. Verbraucher sind oft nicht in der Lage, legal gefangenes von illegal vermarktem Haifischfleisch zu unterscheiden, was gesundheitliche Risiken durch hohen Quecksilbergehalt mit sich bringt. Um diese Problematik anzugehen, schlägt der WWF Maßnahmen vor, die von Fischern und Fischereimanagern umgesetzt werden sollten, um die Lebensräume der Haie zu schützen und die Transparenz im Fischereisektor zu gewährleisten.
Die Ereignisse um den Haiangriff in Hadera und die Lage der Haiarten im Mittelmeer verdeutlichen somit die komplexen Herausforderungen, die sowohl für die Sicherheit der Menschen als auch für den Schutz dieser faszinierenden Meeresbewohner bestehen.
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Ort | Chadera, Israel |
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