Kardinäle in Rom: Steht das Konklave zur Papstwahl vor der Tür?
Rom, Italien - Am heutigen Montag, dem 28. April 2025, treffen sich in Rom die Kardinäle der katholischen Kirche, um über die Wahl eines neuen Papstes zu beraten. Diese Versammlung, die als fünfte Generalkongregation seit dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag angesehen wird, beginnt um 9:00 Uhr. Die genaue Anzahl der teilnehmenden Kardinäle ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Kardinäle haben sich bereits vor der Trauerfeier und Beisetzung im Vatikan versammelt, während der Beginn des tatsächlichen Konklaves noch nicht festgelegt wurde. Möglicherweise könnte dieser jedoch am 5. oder 6. Mai stattfinden, wie vienna.at berichtet.
Der Tod von Papst Franziskus, der im Alter von 88 Jahren verstorben ist, stellt die katholische Kirche vor die Herausforderung, einen Nachfolger zu wählen. Dieses Verfahren, bekannt als Konklave, bedeutet „mit Schlüssel“ und bezieht sich auf die geheime Versammlung der Kardinäle, die von der Außenwelt abgeschlossen sind, um die Unabhängigkeit und Geheimhaltung zu wahren. Historisch gesehen wurden Kardinäle physisch eingeschlossen, heute geschieht dies jedoch nur symbolisch. Während des Konklaves leisten die Kardinäle einen Eid auf Geheimhaltung und nehmen an geheimen Wahlen teil, um ihren neuen Führer zu wählen, wie br.de ergänzt.
Wahlverfahren und Zeitrahmen
Das Wahlverfahren umfasst mehrere Wahlgänge, von denen am ersten Tag einer stattfindet, gefolgt von bis zu vier Wahlgängen an den darauffolgenden Tagen. Ein Kandidat benötigt eine Zweidrittelmehrheit für die Wahl. Zwischen den Wahlgängen wird gebetet und diskutiert; offizielle Wahlkampfreden sind hierbei nicht zulässig. Die Stimmzettel werden nach jeder Wahl verbrannt, wobei schwarzer Rauch bedeutet, dass kein Papst gewählt wurde, während weißer Rauch die erfolgreiche Wahl eines neuen Papstes signalisiert.
Das Konklave kann zwischen zwei und drei Wochen nach dem Tod des Papstes beginnen, frühestens jedoch am 15. Tag nach dem Tod, was auf den 6. Mai 2025 fallen könnte, und spätestens am 20. Tag, also am 11. Mai 2025. An dieser Wahl dürfen ausschließlich wahlberechtigte Kardinäle unter 80 Jahren teilnehmen. Aktuell sind 135 Kardinäle wahlberechtigt, was die Obergrenze überschreitet, die auf 120 festgelegt wurde, um eine aufschlussreiche und geregelte Wahl zu gewährleisten. Aus Deutschland haben drei Kardinäle das Recht zur Teilnahme: Reinhard Marx, Rainer Maria Woelki und Gerhard Ludwig Müller.
Ein Blick in die Geschichte der Papstwahlen
Die Praxis der Papstwahl hat sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt und wurde insbesondere im 20. Jahrhundert reformiert. Frühe Wahlen waren oft von großen Machtkämpfen zwischen Königen und Machthabern geprägt. Der Begriff „Konklave“ stammt von der Praxis, Kardinäle einzuschließen, um eine schnellere Wahl zu erreichen. Historische Ereignisse wie die Wahl von Coelestin IV., die zwei Monate dauerte, zeigen die Herausforderungen des Wahlverfahrens im Laufe der Geschichte. In Viterbo 1268 wurden die Kardinäle sogar so lange eingeschlossen, dass die Bürger die Ausgänge mauerten und das Dach abdeckten, um die Wahl zu erzwingen, wie kosmo.at beschreibt.
Die Relevanz der Geheimhaltung bleibt auch heute noch von zentraler Bedeutung, da Kardinäle keinen Kontakt zur Außenwelt haben dürfen. Digitale Übertragungen des Konklaves sind aus Geheimhaltungsgründen strikt verboten. Der Prozess der Papstwahl bleibt somit ein eng verknüpftes Symbol der spirituellen und organisatorischen Struktur der katholischen Kirche, die sich in einzigartiger Weise mit der aktuellen Lage um den verstorbenen Papst Franziskus auseinandersetzen muss.
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Ort | Rom, Italien |
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