Kirche und Freimaurer: Ein historisches Missverständnis endlich geklärt!
In einem kürzlichen Interview mit dem kroatischen Magazin Express äußerte der österreichische Priester und Theologe Michael Heinrich Weninger, dass nicht alle Freimaurer als Gegner der katholischen Kirche betrachtet werden sollten. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es zahlreiche Kirchenvertreter, inklusive Priester und Bischöfe, die freimaurischen Logen angehörten. Weninger betont, dass es in Italien verschiedene Freimaurer-Großlogen gibt, von denen einige dialogbereit sind, während andere in Opposition zur Kirche stehen. Dies legt nahe, dass sowohl die Kirche als auch die Freimaurer in der Vergangenheit Differenzierungsfehler begangen haben. Obwohl die katholische Kirche weiterhin an der Unvereinbarkeit zu den Prinzipien der Freimaurerei festhält, zeigt sich eine gewisse Anerkennung der Vielfalt innerhalb dieser Gemeinschaft, wie Weninger erklärt. Dennoch bleibt das historische Bild der Freimaurerei als Bedrohung für die Kirche bestehen, was laut Weninger dringend einer Klärung bedarf, um Missverständnisse auszuräumen, wie Kathpress berichtete.
Ein bedeutender Schritt in Richtung Dialog fand bereits 1970 statt mit der Lichtenauer Erklärung, die während einer Konferenz in Lichtenau, Oberösterreich, entstand. Diese Vereinbarung zwischen Freimaurern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und der katholischen Kirche formulierte eine respektvolle Herangehensweise an die Beziehung zwischen diesen beiden Gruppen. Die Erklärung stellt klar, dass Freimaurer keine Religion vertreten und damit für Glaubens- und Gewissensfreiheit eintreten. Obwohl das Dokument von kirchlichen Vertretern mitunterzeichnet wurde, erhielt es bis heute keine kirchliche Autorisierung. Interessanterweise ist es das Ziel der Freimaurer, dass die Kirche ihr negatives Urteil über sie hinter sich lässt, was die Grundlagen für weitere Dialoge zwischen beiden Seiten schaffen könnte. Der historische Zusammenhang, der durch das Zweite Vatikanische Konzil und dessen Aufruf zur Religionsfreiheit hergestellt wurde, bietet einen Rahmen, der auch heute noch relevant ist, um den Dialog zwischen der katholischen Kirche und der Freimaurerei fortzusetzen, wie Wikipedia hervorhebt.
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Ort | Lichtenau, Österreich |
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