Leichte Solarmodule revolutionieren Obstbau in Baden-Württemberg!

Süd-Baden-Württemberg, Deutschland - Der deutsche Hersteller VOEN Vöhringer hat gemeinsam mit dem Forschungsinstitut ISE Fraunhofer ein innovatives Photovoltaik-Leichtmodul entwickelt, das speziell auf die Bedürfnisse der Landwirtschaft zugeschnitten ist. Laut Ökonews stellt dieses Modul eine bahnbrechende Lösung für Obstbauern dar, da herkömmliche PV-Module oft zu schwer für die Montage auf Konstruktionen wie Hagelnetze sind. Das neue Produkt integriert stromproduzierende Flächen direkt in eine PVC-Folie, die einfach auf den Wetterschutzkonstruktionen installiert werden kann.

Mit einem Gewicht von nur fünf Kilo pro Quadratmeter ist das neue Modul etwa ein Viertel leichter als herkömmliche Standard-PV-Module. Ein Prototyp des Moduls wird bereits über Kirschbäumen getestet, bevor die Markteinführung erfolgt. Leo Vöhringer, Projektbetreuer bei VOEN, hebt hervor, dass der Aufbau sowohl für Neubauten als auch für Nachrüstungen einfach zu realisieren ist.

Vorteile für Obstbauern

Das innovative Konzept zielt darauf ab, die Agri-PV-Nutzung im Obstbau zu fördern. Neben der Stromproduktion bleibt der wichtige Kulturschutz vor Witterungseinflüssen und anderen Schadeinflüssen erhalten. In Zeiten ohne Bedarf können die Witterungsschutz-Vorrichtungen unter den Solarmodulen verstaut werden, was die Flexibilität und Effizienz erhöht. Das Projektteam plant, die Erträge sowohl der PV-Anlage als auch der Kirschbäume zu überwachen und eine umfassende Auswertung der Daten bis Ende 2025 durchzuführen, berichtet ISE Fraunhofer.

Ein weiterer Vorteil der Agri-Photovoltaik ist die Doppelnutzung landwirtschaftlicher Flächen, die besonders im Obstbau von Bedeutung ist. Durch den teilweisen Schatten der PV-Module profitieren Pflanzen nicht nur von zusätzlichen Erträgen, sondern auch von einem idealen Mikroklima. Diese Bedingungen sorgen dafür, dass die Stromproduktion an heißen Tagen ansteigt, was die Gesamteffizienz des Systems steigert.

Förderung und Zukunft der Agri-PV

In Süd-Baden-Württemberg stehen über 5000 Hektar Obstbäume unter Netz oder Folie, und das Potenzial dieser Flächen könnte durch solche Agri-PV-Konzepte noch besser ausgeschöpft werden. Das Forschungsprojekt „VOEN e-crops – Flexible Solarmodule für Witterungsschutzsysteme im Sonderkulturanbau“ wird vom Landesministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg über das Programm Invest BW gefördert

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Die Bedeutung von Agri-Photovoltaik ist nicht zu unterschätzen. Diese Technologie kann nicht nur zu einer effizienteren Landnutzung beitragen, sondern auch den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft senken, was besonders in Zeiten des Klimawandels von Bedeutung ist. Zudem entsteht für Landwirtschaftsbetriebe eine stabile Einkommensquelle, die ihre Resilienz gegenüber Ernteausfällen erhöht, schreibt ISE Fraunhofer.

Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger und Bundesminister Cem Özdemir unterstützen das Konzept der Agri-PV aktiv. Ein aktueller Leitfaden informiert über die technischen Möglichkeiten, Vorteile, Potenzial und den aktuellen Stand der Technologie. Die Stromgestehungskosten für Agri-PV liegen zwischen 7 und 12 Eurocent pro kWh, was diese Form der Stromproduktion wettbewerbsfähig macht. Der Leitfaden bietet auch Informationen über erfolgreiche Anwendungsbeispiele sowie über Hürden und Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. In diesem Kontext ist eine frühzeitige Bürgerbeteiligung entscheidend für den Erfolg der Umsetzung solcher Projekte.

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Ort Süd-Baden-Württemberg, Deutschland
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