Markus Figl neuer Chefredakteur der Wiener Volkspartei: Ein Neuanfang!

Döbling, Österreich - Am 28. April 2025 wurde Markus Figl vom Landesparteipräsidium der Wiener ÖVP zum geschäftsführenden Landesparteiobmann gewählt. Figl, der zuvor als Bezirkschef der Inneren Stadt tätig war, äußerte seine Dankbarkeit gegenüber den Mitgliedern des Präsidiums und betonte die Bedeutung einer starken Volkspartei für die Zukunft Wiens. Nach dem Rücktritt von Karl Mahrer, der Figl als Nachfolger vorgeschlagen hatte, war ein Nachfolgestreit innerhalb der Wiener ÖVP entstanden, der zu erbitterten Auseinandersetzungen führte. Wie Kurier festgestellt hat, gab es sogar Fraktionen innerhalb der Partei, die für Figls Kontrahenten, Daniel Resch, mobil machten.

Resch, der als Bezirksvorsteher in Döbling fungiert, wurde zum Chefverhandler für die Sondierungsgespräche mit der SPÖ gewählt. Sein Ziel ist es, eine inhaltlich gut vorbereitete und personell geschlossene Volkspartei in die Verhandlungen zu führen. Figl und Resch, Teil eines Sondierungsteams, haben klare Vorstellungen über die inhaltlichen Schwerpunkte für die bevorstehenden Gespräche.
In einem Kompromiss könnte Resch in einer möglichen Koalition mit der SPÖ die Position des Vizebürgermeisters oder Stadtrats übernehmen, falls die Gespräche erfolgreich verlaufen.

Politische Spannungen und Zukunftsaussichten

Die Situation in der Wiener ÖVP ist jedoch angespannt. Risse innerhalb der Partei, die zum Wahldebakel am Wahlsonntag führten, halten an. Viele Parteifunktionäre empfanden die vorzeitige Berichterstattung über Figl als Affront. Dies zeigt, wie tief die innerparteilichen Konflikte sitzen und wie sie die öffentliche Wahrnehmung der ÖVP beeinflussen können. Deutschlandfunk berichtet, dass die Rückgabe des Regierungsauftrags durch FPÖ-Chef Kickl und die Forderung nach Neuwahlen weiter zur politischen Unsicherheit beitragen.

Die SPÖ selbst ist in einem herausfordernden Umfeld. Bürgermeister Michael Ludwig hat klargemacht, dass er nur dann eine Regierungskoalition eingehen würde, wenn die persönliche Komponente stimme. Ein weiterer potenzieller Schachzug sind Expertenregierungen oder Minderheitsregierungen, die bereits als Optionen diskutiert werden. Diese Entwicklungen lassen Raum für Spekulationen um Wechsel im Spitzenpersonal, sowohl bei der ÖVP als auch bei den Grünen.

Die Wiener Volkspartei steht somit vor der Herausforderung, ihre interne Stabilität zu finden und gleichzeitig auf die umstrittenen Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ zu reagieren. Figl versprach, sich für die Position der ÖVP als starke bürgerliche Kraft in Wien einzusetzen, was angesichts der aktuellen politischen Dynamik jedoch kein leichtes Unterfangen ist.

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Ort Döbling, Österreich
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