Nach Unwettern in Norditalien: Aufräumarbeiten und neue Regengefahr!

Valdagno, Italien - Die Lage in Norditalien hat sich am 19. April 2025 nach den verheerenden Unwettern der letzten Tage etwas entspannt. In der Hauptstadt der Region Piemont, Turin, wurden alle Brücken über den Fluss Po wieder freigegeben. Der Po führt jedoch weiterhin mehr Wasser als für diese Jahreszeit üblich, was die Situation angespannt hält. In den angrenzenden Regionen Emilia-Romagna und Lombardei wird hingegen mit weiteren Regenfällen gerechnet, die erneut Überschwemmungen nach sich ziehen könnten.

Aktuell sind in den Bergregionen die Verkehrsbedingungen weiterhin stark beeinträchtigt. Im Aosta-Tal sind etwa 2.500 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Aufräumarbeiten in vielen betroffenen Städten laufen auf Hochtouren. Dabei müssen Wasseransammlungen, Schlick und Schlamm von den Straßen entfernt werden. Überall sind die Folgen des Unwetters sichtbar: Bäume wurden durch starken Wind entwurzelt und viele Autos sind beschädigt. Die wirtschaftlichen Schäden werden mittlerweile auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Tragischer Höhepunkt der Katastrophe war ein Unfall in Valdagno, bei dem ein Auto durch ein Loch in einer Brücke stürzte; zwei Männer, ein Vater und sein Sohn, wurden von den Wassermassen mitgerissen und ihre Leichen mehrere Kilometer talwärts gefunden.

Unwetterwarnungen und Evakuierungen

Bereits seit dem 10. März 2025 war Norditalien von heftigen Unwettern betroffen. Der italienische Katastrophenschutz hat in dieser Zeit Alarmbereitschaft ausgerufen. Insbesondere die Regionen Toskana – inklusive Gebieten wie Valdarno Inferiore und Arno-Costa – sowie Emilia-Romagna, konkret Modena und Bologna, standen im Fokus der extremen Wetterlagen. Anhaltende Regenfälle führten zu drastischen Überschwemmungen und Erdrutschen, welches die Flusspegelstände stark ansteigen ließ.

In Florenz wurden am Freitag, dem 14. März, 248 Menschen in Sicherheit gebracht. Zudem gab es 1.267 Stromausfälle in acht Gemeinden. Der Fluss Arno erreichte in Florenz einen besorgniserregenden Pegelstand von 4,05 Metern. Alarmstufen wurden für die Städte Florenz, Prato, Pistoia und Pisa ausgerufen. Schulen in über 60 Gemeinden der Toskana wurden geschlossen und Geschäfte in Prato blieben ebenfalls geschlossen. Fährverbindungen zur Insel Elba mussten eingestellt werden, nachdem die Feuerwehr mehrere Dutzend Menschen auf der Insel aus gefährdeten Autos und Gebäuden rettete. In Emilia-Romagna wurden örtlich über 100 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Diese Umstände führten in mehreren Städten zu Evakuierungen.

Tipps für Reisende

Für Reisende, die sich in den betroffenen Regionen aufhalten oder dort Urlaub machen möchten, gibt es wichtige Hinweise. Die Verbraucherzentrale rät dazu, direkten Kontakt mit den Reiseveranstaltern aufzunehmen, um die aktuelle Situation zu klären. Insbesondere Reisende mit individuell gebuchten Reisen sollten sich bewusst sein, dass sie möglicherweise weniger Rechte haben. Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherungen schließen oft Naturkatastrophen aus, was die rechtliche Lage zusätzlich kompliziert. Das Auswärtige Amt hat allerdings keine Reisewarnung für Italien ausgesprochen, und Sicherheitshinweise wurden noch nicht aktualisiert.

Insgesamt zeigt sich, dass die Nachwirkungen der Unwetterkatastrophe in Italien noch lange nicht überwunden sind. Die Aufräumarbeiten gehen weiter und jeder Blick auf die wetlands zwischen Piemont, Emilia-Romagna und Toskana verdeutlicht die Zerstörung und die Herausforderungen, die die betroffenen Gemeinden nun meistern müssen. Um mehr über die speziellen Auswirkungen und die aktuelle Lage zu erfahren, lesen Sie Viena, Spiegel und Reisereporter.

Details
Vorfall Naturkatastrophe
Ursache Unwetter
Ort Valdagno, Italien
Quellen