Österreich handelt: Neuer Aktionsplan für bedrohte US-Wissenschaftler!
Österreich - Am 17. April 2025 stellt Österreich einen neuen Aktionsplan vor, um US-amerikanische Studierende und Wissenschaftler zu unterstützen. Dies geschieht vor dem Hintergrund wachsender internationaler Besorgnis über die akademische Freiheit in den USA, die durch die Maßnahmen der Trump-Administration unter Druck geraten ist. Laut Kleine Zeitung plant die österreichische Regierung, speziell für bedrohte Studenten und Akademiker Programme in Zusammenarbeit mit heimischen Hochschulen zu entwickeln.
Die Ministerin für Wissenschaft, Elisabeth Holzleitner, kündigte zudem eine Novelle zum Universitätsorganisationsgesetz (UG) an, die in der kommenden Woche zur Begutachtung vorgelegt werden soll. Ein zentraler Bestandteil des Plans ist die Ausweitung des „Opportunity Hiring“, bei dem künftig bis zu zehn Prozent der Professuren ohne Ausschreibung vergeben werden können. Dies ist auf Forscher beschränkt, die in den USA tätig sind.
Unterstützungsprogramme für gefährdete Akademiker
Holzleitner stellte auch bereits bestehende Programme des Wissenschaftsfonds FWF und der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) vor. Dazu gehören:
- „Esprit“: für Forschende zu Beginn ihrer Karriere
- „Astra“: für fortgeschrittene Postdocs
- „Academy Fellowships“: für hochrangige Forscher
- „Berta Karlik-Fellowships“: speziell für Frauen
Obwohl es keine zusätzlichen Mittel für diese Programme gibt, wurde ein neues Stipendienprogramm namens „Students at Risk“ ins Leben gerufen. Über den OeAD und die ÖH sollen etwa 50 gefährdete Studierende, nicht nur aus den USA, monatliche Stipendien von 1.200 Euro erhalten, um den Wechsel an eine österreichische Hochschule zu ermöglichen.
Holzleitner betont, dass Österreich im Vergleich zu den USA eine sichere Umgebung mit guten Rahmenbedingungen für Wissenschaftler und Studierende bietet. Informationen über die neuen Maßnahmen werden über eine spezielle Subseite der Plattform „Euraxess“ sowie durch beteiligte Hochschulen weitergegeben. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Universitäten auch notwendige Einsparungsmaßnahmen berücksichtigen müssen.
Akademische Freiheit im internationalen Kontext
Akademische Freiheit, ein fundamentales Element hochschulischer Bildung und Forschung, umfasst die Freiheiten und Verantwortungen für Hochschulen, Lehrpersonal und Studierende. Historisch betrachtet hat der Begriff seine Wurzeln in der antiken Platonischen Akademie und hat sich über die Jahrhunderte weiterentwickelt. Der Einfluss von Landesherren, religiösen Dogmen und später staatlichen Eingriffen hat die akademische Freiheit immer wieder infrage gestellt. Heute gilt es als unerlässlich, dass Hochschulen unabhängig agieren können, eine Tatsache, die durch die bestehenden Herausforderungen in Ländern wie den USA zunehmend Bedeutung bekommt.
Aktuelle Daten aus dem Academic Freedom Index zeigen alarmierende Trends. Verglichen mit vor zehn Jahren haben 34 Länder, einschließlich der USA, einen signifikanten Rückgang der akademischen Freiheit erlebt. Lediglich acht Länder konnten in diesem Zeitraum Fortschritte erzielen. Die Bewertung des Index berücksichtigt verschiedene Faktoren, darunter die Freiheit zu forschen und zu lehren, die institutionelle Autonomie sowie die Integrität des Campus.
In einem globalen Kontext wird die Situation in Österreich als Beispiel für ein Land angesehen, das bestrebt ist, akademische Freiheiten zu fördern und gleichzeitig gefährdete Akademiker in schwierigen Zeiten zu unterstützen. Dies verdeutlicht den wichtigen Schritt, den Österreich unternimmt, um nicht nur heimischen, sondern auch internationalen Wissenschaftlern und Studierenden einen sicheren Raum zu bieten.
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