Österreichische Frauen in Mali: Entführung durch ISGS-Terrorelemente!

Adéramboukane, Mali - Am 29. April 2025 wird über das Schicksal von zwei Österreicherinnen berichtet, die in Mali entführt wurden. Eva G. wurde am 11. Januar entführt, während Claudia A. am 13. April zur Zielscheibe wurde. Beide Frauen wurden nachts aus ihren Wohnungen in der Region Ansongo entführt, laut Kleine Zeitung. Aktuell befinden sie sich in den Händen derselben terroristischen Gruppe, die auch für frühere Entführungen verantwortlich ist.

Die Frauen wurden zwischen Ansongo und Ménaka verschoben und dann in das Wüstengebiet von Adéramboukane an der Grenze zu Mali gebracht. Offizielle Bestätigungen von nigrischer Seite stehen derzeit noch aus, jedoch erklärte eine Sicherheitsquelle, dass die Ermittlungen aktiv fortgeführt werden. Das österreichische Außenministerium hat ein Krisenteam vor Ort und einen Krisenstab in Wien mobilisiert, um nach Hinweisen zu suchen und die Situation zu klären.

Familienangehörige in Sorge

Christoph Gretzmacher, der Sohn von Eva G., äußerte besorgt, dass seine Mutter seit 108 Tagen vermisst werde und fragte nach dem Stand der Suche. Der Sohn von Claudia A. zeigte sich ebenfalls besorgt und betete, dass seine Mutter noch am Leben ist. Die Entführungsgruppe hat in der Vergangenheit bereits einen deutschen Entwicklungshelfer entführt, der über vier Jahre in Gefangenschaft verbrachte.

Angeführt wird diese Gruppe von Adnan Abu Walid al-Sahrawi, der 2021 getötet wurde. Trotz seines Todes bleibt die Gruppierung aktiv in der Sahelzone, wo sie immer wieder Anschläge verübt. Der Nachfolger al-Sahrawis steht mit verschiedenen Anschlägen in Mali, Burkina Faso und Niger in Verbindung. Al-Sahrawi wurde von den USA als „globaler Terrorist“ eingestuft und es wurde ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt, was die Bedrohung durch seine Gruppierung verdeutlicht, wie Welt berichtet.

Hintergründe zur Terrorgruppe

Die Gruppe, die die beiden Österreicherinnen gefangen hält, ist als Islamischer Staat in der Großen Sahara (ISGS) bekannt. Über sie ist wenig bekannt, doch sie hat in der Vergangenheit zu Gewalt und Terror aufgerufen, unter anderem in einer Audionachricht von al-Sahrawi im Jahr 2016, die zu Angriffen auf UN-Standorte und ausländische Firmen aufrief. Im Gegensatz zu anderen IS-Ablegern ist der Fokus dieser Gruppe weniger ideologisch, sondern mehr auf Machterhalt in anarchischen Regionen ausgerichtet.

Der Konflikt in der Sahelzone, der von fast unkontrollierbaren terroristischen Gruppierungen geprägt ist, verdeutlicht die fragile Sicherheitslage und die Bedrohungen, mit denen sowohl Einheimische als auch internationale Bürger konfrontiert sind. Die wahre Lage der entführten Österreicherinnen bleibt derzeit ungewiss, während die österreichischen Behörden und ihre Angehörigen weiterhin auf Neuigkeiten warten.

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Ort Adéramboukane, Mali
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