Schneechaos in den Alpen: Sitten und Adelboden sind abgeschnitten!
Sitten, Schweiz - Der Winter ist Mitte April 2023 mit voller Wucht in die Schweiz zurückgekehrt. Über einen Meter Neuschnee fiel in zahlreichen Gebieten, wodurch das alltägliche Leben erheblich beeinträchtigt wurde. Insbesondere in der französischen Alpenregion kam es zu dramatischen Vorfällen. Eine Frau erlitten in Tignes nach einer Lawine einen Herzinfarkt. Hier wurden die Behörden umgehend aktiv und appellierten an die Bevölkerung, in ihren Wohnungen zu bleiben. Allein in einer Nacht wurden in einigen Regionen bis zu 110 cm Schnee registriert.
Die Situation im Wallis, mit etwa 36.000 Einwohnern, wurde als „komplex“ eingestuft. Straßen und Verkehrsachsen waren gesperrt, unter anderem der Simplonpass und der Tunnel am Großen St. Bernhard. Diese Wetterextreme führten dazu, dass mehrere Skistationen wegen der hohen Lawinengefahr geschlossen wurden. Auch der Transitverkehr durch den Kanton Wallis war stark eingeschränkt, und es kam zu stundenlangen Wartezeiten. In Norditalien starben aufgrund heftiger Regenfälle mindestens drei Menschen; ein Auto, in dem sich ein Vater und sein Sohn befanden, wurde von einem über die Ufer getretenen Fluss mitgerissen.
Starkregen und Überschwemmungen
Neben den massiven Schneefällen kam es auch zu heftigen Regenfällen, die Überschwemmungen in Tegna, Schweiz, zur Folge hatten. Diese ebenso kritischen Wetterbedingungen waren auch im Berner Oberland zu beobachten, wo massive Schnee- und Regenfälle in der Nacht auf Donnerstag schnell zu gefährlichen Situationen führten. Umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste beschädigten Stromleitungen und führten zu Kurzschlüssen. Mehr als 3400 Stromanschlüsse waren nach den Unwettern vorübergehend vom Stromnetz getrennt, während viele Mobilfunknetze ebenfalls betroffen waren.
Die Reparaturteams kämpfen momentan darum, zu den betroffenen Orten zu gelangen, da viele Straßen, wie zwischen Grindelwald und der Kleinen Scheidegg, wegen Lawinengefahr außer Betrieb sind. Auch die Autobahn A43 war betroffen, sodass Lastwagen den Mont-Blanc-Tunnel zwischen Frankreich und Italien nicht mehr passieren durften.
Weitere Sicherheitswarnungen
In diesen extremen Wetterverhältnissen bleibt die Lawinengefahr in allen Höhenlagen hoch. Warnungen vor starken Schneefällen und Glätte wurden ausgesprochen, und die Bevölkerung wird eindringlich gebeten, in ihren Häusern zu bleiben und Vorräte an Lebensmitteln sowie Getränken anzulegen. Wetterexperten und Behörden weisen darauf hin, dass bei neuem Schnee auf einer bestehenden Schneeschicht besondere Vorsicht geboten ist. Faktoren wie Wind und Temperaturwechsel können Lawinen auslösen, die mit Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h abgehen und sowohl Menschen als auch Gebäude gefährden können.
Die Hinweise zu Sicherheit in diesen schwierigen Bedingungen raten auch dazu, Abstand von geneigten Dachflächen zu halten, um Schneelawinen und Eiszapfen zu vermeiden. Die Gefahr von Schneelasten führt außerdem zur möglichen Einsturzgefahr bei Dächern. Behörden empfehlen, professionelle Hilfe bei der Schneelastmessung und -räumung in Anspruch zu nehmen.
Die gegenwärtige Wetterlage erfordert eine hohe Wachsamkeit und Vorsicht, besonders in den betroffenen Gebieten der Schweiz und Norditalien, die aktuell mit extremen Schneemengen und gefährlichen Bedingungen zu kämpfen haben.
Details | |
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Vorfall | Naturkatastrophe |
Ursache | Lawine, Regenfälle |
Ort | Sitten, Schweiz |
Verletzte | 1 |
Quellen |