Startschuss für Parkbetreuung: 160 Orte für Wiens Kinder und Jugendliche!
Wien, Österreich - Ab Mai 2025 startet in Wien die Parkbetreuung in rund 160 Parks sowie in Schul-, Sport- und Wohnhausanlagen. Dieses Programm wird von etwa 260 qualifizierten Mitarbeiter*innen durchgeführt, die kostenlose Nachmittagsangebote für Kinder ab 6 Jahren und Jugendliche bereitstellen. Die Programme sind freiwillig und niedrigschwellig, was bedeutet, dass die Teilnahme für alle Kinder und Jugendlichen einfach und unkompliziert ist. Die Angebote umfassen eine Vielzahl von Aktivitäten, die auf die Interessen der Jugendlichen ausgerichtet sind. Dazu gehören Bewegung, Spiel, kreative Projekte, Ausflüge, Turniere sowie Besuche in Museen oder Bädern.
Die nach den Ansprüchen der Parkbetreuung gestalteten Programme sind Teil der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Sie basieren auf einem professionellen sozialpädagogischen Konzept, das Schwerpunkte wie Spiel, Sport, Zuhören, Unterstützung und aktive Beteiligung von Kindern und Jugendlichen verfolgt. Bei Sorgen oder Problemen stehen die Teams bereit, um Ratsuchende an Beratungsstellen zu vermitteln. Ein zentrales Ziel der Parkbetreuung ist die Verbesserung des sozialen Klimas und der Abbau von Vorurteilen, was durch das Einbeziehen von Eltern, Begleitpersonen und älteren Menschen weiter gefördert wird.
Ein bewährtes Konzept
Die Wiener Parkbetreuung hat ihre Wurzeln in den 90er Jahren, als die Stadt die Kinder- und Jugendbetreuung in öffentlichen Parks initiierte, um das „Recht auf Spiel“ für alle Kinder zu fördern. Heute gilt dieses Modell als „best practice“ in Europa. Renate Kraft von der MA 13 und Katharina Röggla von Juvivo erklären, dass die Parkbetreuung nicht nur auf den Sommer beschränkt ist, sondern inzwischen ganzjährig angeboten wird. In Anbetracht vergangener gesellschaftlicher Entwicklungen, insbesondere der Fluchtbewegungen aus Bosnien, erlangte die Parkbetreuung eine besondere Bedeutung. Juvivo führte in diesem Kontext eines der ersten ganzjährigen Projekte im Grünwaldpark ein.
Zu den Herausforderungen gehört die Einbeziehung von Mädchen, die oft auf Geschwister aufpassen müssen. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wurden geschlechtersensible Angebote wie „Tanzen im Park“ und „Slack Lines“ entwickelt. Statistiken zeigen, dass bei Indoor-Aktivitäten circa 70% der Teilnehmenden Burschen und etwa 30% Mädchen sind, was die Notwendigkeit zur Förderung von Mädchen im öffentlichen Raum unterstreicht.
Soziale Verantwortung und Inklusion
Die Wiener Parkbetreuung hat sich auch der Förderung von sozialer Gerechtigkeit und intergenerativen Projekten verschrieben. Der Verein ist seit 1994 in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen aktiv und bietet vielfältige partizipative Erfahrungen an. Dazu gehören unter anderem Demokratie-Workshops in Kooperation mit Schulen.
Wien verfolgt weiterhin das Ziel, Chancengleichheit zu schaffen und die Akzeptanz zwischen verschiedenen Generationen und kulturellen Hintergründen zu fördern. Zudem wird die Notwendigkeit einer Essensversorgung für Kinder aus ärmeren Verhältnissen erkannt. Viele der Teilnehmenden erhalten beim Parkangebot ihre erste Mahlzeit des Tages. Das Fair-Play-Team in Margareten fördert Begegnungen und Interessensausgleich unter den Bewohner*innen und unterstützt damit das soziale Miteinander.
Das Konzept der Parkbetreuung ist ein wichtiger Baustein für die gesellschaftliche Integration und den interkulturellen Dialog und stellt sicher, dass alle Kinder, besonders benachteiligte, die Möglichkeit erhalten, zu spielen und sich kreativ zu entfalten. Weitere Informationen zu Standorten und Zeiten der Parkbetreuung sind auf der Website www.parkbetreuung.wien.gv.at verfügbar.
In Anbetracht der Herausforderungen durch klimatische Veränderungen und die Notwendigkeit einer naturnahen Stadtgestaltung, bleibt auch dies ein wichtiges Ziel der Wiener Parkbetreuung, die sich kontinuierlich an die Bedürfnisse der Kinder und der sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anpasst.
Für interessierte Beteiligte und alle, die mehr erfahren möchten, bieten die Links zu den jeweiligen Organisationen nützliche Informationen: Wiener Parkbetreuung, Let’s Talk Equal, und IFEP.
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Ort | Wien, Österreich |
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