Steuerbescheide 2024: Fast 1,7 Millionen sparen dank automatischer AANV!

Österreich - Im Jahr 2024 hat die Finanzverwaltung insgesamt 631.227.006 Euro an knapp 1,7 Millionen Personen im Rahmen der antragslosen Arbeitnehmerveranlagung (AANV) ausgezahlt. Der durchschnittliche Gutschriftsbetrag pro Person betrug dabei 378,80 Euro. Dies stellt eine bedeutende finanzielle Unterstützung für die Bürger dar, die von der automatischen Veranlagung profitieren.

Finanzminister Markus Marterbauer lobte die bürgerfreundliche Umsetzung dieses Verfahrens, während Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl die Effizienz der AANV hervorhob, die eine schnelle und unkomplizierte Auszahlung ermöglicht. Die antragslose Veranlagung wird seit 2017 unter bestimmten Voraussetzungen durchgeführt und bezieht sich auf Steuerpflichtige, die nicht aktiv widersprochen haben.

Voraussetzungen und Ablauf

Die AANV wird in der zweiten Jahreshälfte automatisch durchgeführt, ohne dass eine Steuererklärung abgegeben werden muss. Steuerzahler, die bis zum 30. Juni des Folgejahres keine Erklärung abgegeben haben, profitieren von dieser Regelung. Grundsätzlich müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Keine eingereichte Arbeitnehmerveranlagung bis Ende Juni des Folgejahres.
  • Annahme, dass nur lohnsteuerpflichtige Einkünfte erzielt wurden.
  • Die Veranlagung führt zu einer Steuergutschrift von mindestens fünf Euro.
  • Keine nicht erfassten Werbungskosten oder Sonderausgaben.

Wenn die Voraussetzungen vorliegen, erhalten die betroffenen Steuerzahler ein Informationsschreiben vom Finanzamt und die Auszahlung erfolgt etwa fünf bis sechs Wochen später. Sollte jemand auf die antragslose Veranlagung verzichten wollen, ist dies möglich, um weitere Abzüge geltend zu machen.

Empfehlungen und Hinweise

AK-Steuerrechtsexpertin Eva-Maria Düringer empfiehlt jedoch, die eigene Steuerveranlagung vorzunehmen. Ein eigenständiges Vorgehen kann in vielen Fällen nutzenbringend sein. Denn während die automatische Veranlagung lediglich bekannte Daten wie Lohnzettel und Kirchenbeiträge berücksichtigt, ermöglicht eine eigenständige Veranlagung das Einbringen zusätzlicher Kosten, etwa für Pendlerpauschalen oder Kinderbetreuung.

Der Einsatz von Steuer-Apps kann jedoch mit Risiken verbunden sein, da fehlerhafte Angaben in den Steuerbescheiden auftreten können. Es wird auf kostenlose Beratungsmöglichkeiten durch die Arbeiterkammer sowie auf Webinare und Online-Services hingewiesen, die Nutzern helfen können, ihre Steuerangelegenheiten optimal zu gestalten.

Besonderheiten für Pensionisten

Pensionisten, die keine Lohnsteuer zahlen, erhalten oftmals einen Teil ihrer Sozialversicherungsbeiträge zurück, ebenfalls auf der Grundlage der antragslosen Arbeitnehmerveranlagung. Auch diese Regelung findet ihren Platz in den Bestimmungen, die die AANV betreffen. Dies kann den Verwaltungsaufwand weiter minimieren und dazu beitragen, dass hilfsbedürftige Gruppen nicht unnötig belastet werden, wie im Detail von verschiedenen Quellen hervorgehoben wurde, darunter auch BMF und österreich.gv.at.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die antragslose Arbeitnehmerveranlagung eine wichtige Maßnahme darstellt, um Steuererstattungen effizient und bürgerfreundlich zu gestalten. Trotz der positiven Aspekte sollten Steuerzahler jedoch gut informiert bleiben und mögliche Vorteile einer selbstständigen Veranlagung in Betracht ziehen.

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Ort Österreich
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