Tadić warnt: Serbische Studenten kämpfen für Demokratie und Gerechtigkeit!
Ljubljana, Serbien - In Serbien formiert sich eine wachsende Protestbewegung, die landesweit Schüler und Studenten mobilisiert. Ehemaliger Präsident Boris Tadić äußert sich kritisch zu der Situation und der Haltung der Europäischen Union. Laut Tadić ist das Land an einem kritischen Punkt, da die Proteste seit Monaten andauern. Er hebt hervor, dass die serbische Gesellschaft Gefahr läuft, weiter zu zerfallen, sollte es zu keiner politischen Wende kommen. Besonders erfreut zeigt sich Tadić über das Engagement der Studenten, die gegen Ungerechtigkeit und Korruption kämpfen und zur politischen Erneuerung aufrufen. Diese Position wird von mehreren Berichten zur aktuellen Lage in Serbien gestützt.
Serbische Studenten haben sich während der Proteste an mehr als 30 Fakultäten organisiert, was den akademischen Betrieb blockiert. Die Anzahl der Demonstrierenden hat sich seit der letzten negativen Äußerung von Präsident Aleksandar Vučić verdoppelt. Dieser bezeichnete die Protestierenden als „ausländische Söldner“, was die Empörung noch verstärkt hat. Laut der Webseite taz berichten über 1.000 Professoren und Wissenschaftler von ihrer Solidarität mit den Protesten und unterstützen die Forderungen nach Rechtsstaatlichkeit.
Die Rolle der EU und die Unterstützung der Studenten
Tadić fordert die EU auf, den Studenten Gehör zu schenken. Sein kritisches Urteil über die EU-Haltung sieht er darin begründet, dass diese lediglich eigenwirtschaftliche Interessen verfolgt. Frankreich und Deutschland zeigen gezielte Interessen an serbischen Ressourcen wie Kampfflugzeugen und Lithiumvorkommen. Tadić bezeichnet die studentischen Protestbewegungen als „größte Hüter der europäischen Werte“, da sie sich für Rechtsstaatlichkeit und Gerechtigkeit einsetzen.
Die Proteste, die vor über vier Monaten begonnen haben, stellen die größte Bewegung seit dem Sturz von Slobodan Milošević im Jahr 2000 dar. Auslöser war der tragische Einsturz eines Vordachs eines Bahnhofs in Novi Sad am 1. November 2024, der 15 Menschenleben forderte. Diese Katastrophe wurde von den Protestierenden als Ausdruck von Korruption und Staatsversagen gedeutet. Den Beschuldigten werden Missachtung demokratischer Prinzipien seit der Machtübernahme der Serbischen Progressiven Partei (SNS) vorgeworfen.
Mobilisierung und ihre Folgen
Die Protestaktionen häufen sich, mit mehr als 410 Aktionen an 165 Standorten in der letzten Woche, die von einer breiten Koalition, einschließlich Studenten, getragen werden. In diesem Zusammenhang plant die Regierung möglicherweise, Gewalt gegen die Protestierenden einzusetzen, was die Spannungen weiter anheizen könnte.
Die Opposition hingegen ist gespalten und schwach. Tadić warnt vor der Idee einer Expertenregierung als Lösung, da dies in einen Teufelskreis führen könnte. Er fordert die Zusammenarbeit der Studenten mit der Opposition und fordert eine Diskussion über die offenen Fragen, um eine Lösung für die politische Krise zu finden. Ein Wendepunkt wird für den 15. März 2025 erwartet, wenn in Belgrad eine große Protestaktion stattfinden soll.
In diesem Kontext stellt sich die Frage, ob Serbiens Protestbewegung tatsächlich zu einem demokratischen Neuanfang führen kann. Der Wind scheint sich zu drehen, aber die Bereitschaft der internationalen Gemeinschaft, insbesondere der EU, bleibt von entscheidender Bedeutung, um den serbischen Bürgern in ihrem Kampf um Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit beizustehen.
Während sich die Proteste fortsetzen, bleibt abzuwarten, ob sie zu signifikanten Veränderungen im politischen Landschaft des Landes führen werden, wie es die Bürger herbeisehnen.
Die Entwicklungen in Serbien sind noch lange nicht abgeschlossen. Die Tage bis zu den kommenden Protestaktionen werden zeigen, ob Vorstand und Bevölkerung den Mut finden, gemeinsam für einen Wandel zu kämpfen.
Details zu den Protesten und deren Hintergründen finden Sie in den Berichten von Vienna.at, taz und Böll-Stiftung.
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Ort | Ljubljana, Serbien |
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