Van der Bellen: Für Demokratie aktiv eintreten – ein lebendiger Appell!

Wien, Österreich - Am 26. April 2025 wurde anlässlich des Jahrestags der österreichischen Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945 eine Feierlichkeit unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Alexander Van der Bellen durchgeführt. In seiner Ansprache betonte Van der Bellen die immense Bedeutung des demokratischen Zusammenhalts in Österreich und würdigte die tapferen Menschen, die während der NS-Diktatur für Freiheit, Unabhängigkeit und Demokratie eintraten.

Besonders hervorzuheben ist die Widerstandsgruppe O5, die als zentrale Akteurin im Widerstand gegen das NS-Regime gilt. Van der Bellen erinnerte an bedeutende Persönlichkeiten wie Antonia Bruha und Heinrich Maier, die im Rahmen dieser Gruppe agierten. O5, ein Netzwerk aus verschiedenen politischen Richtungen, trat ab 1944 für die Wiedererrichtung der Republik ein. Ihre Rolle umfasste auch die Kontaktaufnahme mit den Alliierten, was fundamentale Grundlagen für das nachkriegs-österreichische Staatswesen legte. Kosmo berichte über die zentrale Rolle von O5 und des Provisorischen Österreichischen Nationalkomitees (POEN), das von den Alliierten im Frühjahr 1945 ernst genommen wurde.

Der Geist der Lagerstraße

In seiner Ansprache appellierte Van der Bellen an den „Geist der Lagerstraße“ – ein Symbol für die Versöhnung zwischen traditionell verfeindeten politischen Lagern, die während ihrer Gefangenschaft in Konzentrationslagern einen gemeinsamen Faden fanden. Dieser Geist ist nicht nur ein historisches Erbe, sondern dient als Leitbild für die heutige Zusammenarbeit der politischen Parteien bei der Gründung der Zweiten Republik.

Der Präsident mahnte auch die Notwendigkeit an, aktiv für das Richtige einzustehen, selbst wenn die Erfolgschancen zunächst gering erscheinen. Dies ist besonders relevant im Hinblick auf den österreichischen Weg des Kompromisses, der dem Land Wohlstand und Frieden gebracht hat. In diesem Zusammenhang wies Van der Bellen auf die Verantwortung der Gegenwart hin, die Werte der Demokratie und Freiheit zu bewahren und zu stärken.

Würdigung durch die Regierung

Vizekanzler Andreas Babler unterstützte diese Ansichten und hob die historische Bedeutung eines gesamtstaatlichen Schulterschlusses hervor. Er betonte die Notwendigkeit, den Rechtsstaat, die Menschenrechte und das solidarische Miteinander in der Gesellschaft zu stärken. „Wir treten Hass und Extremismus entgegen und stehen für eine offene, gerechte und vielfältige Gesellschaft“, so Babler während des Staatsaktes, der live vom ORF übertragen wurde.

Das offizielle Programm umfasste zusätzlich ein Gespräch zwischen einer Schülerin und einem Zeitzeugen, das den Anwesenden die Gelegenheit bot, aus erster Hand über die Bedeutung des Widerstands zu erfahren. Historiker Christopher Clark folgte auf Van der Bellens Rede mit einer Festansprache, in der er die Errungenschaften und Herausforderungen der österreichischen Widerstandsbewegung thematisierte.

Die Widerstandsbewegung in Österreich, die von 1933 bis 1945 gegen die nationalsozialistische Herrschaft kämpfte, ist eine facettenreiche und bewegte Geschichte, die auch in der heutigen Zeit noch von Bedeutung ist. Laut Austria-Forum sind die Bemühungen des Widerstands in zwei Perioden zu unterteilen: 1933 bis 1938 und 1938 bis 1945. Während die erste Periode durch interne politische Kämpfe geprägt war, formierte sich in der zweiten Periode aktiver Widerstand, der zu mehreren Widerstandsgruppen führte, die unter widrigsten Bedingungen agierten.

Die Feierlichkeiten und die Ansprachen am heutigen Tag sind ein eindringlicher Aufruf an alle Bürger, sich aktiv für die Werte des demokratischen Miteinanders einzusetzen und das Erbe der Widerstandsbewegung in Erinnerung zu behalten.

Details
Ort Wien, Österreich
Quellen