Sollten SUV-Fahrer in Wien bald deutlich mehr für Parken zahlen?

Bregenz, Österreich - Die Diskussion um die Parkgebühren für SUVs und große Fahrzeuge gewinnt an Fahrt, insbesondere angeheizt durch die jüngste Entscheidung in Paris. Ab Oktober 2024 wird es für SUV-Fahrer dort deutlich teurer. In der französischen Hauptstadt wurden die Gebühren nach einem Bürgerentscheid verdreifacht. Künftig zahlen Besitzer schwerer Fahrzeuge wie SUVs und einige Elektroautos bis zu 18 Euro pro Stunde im Stadtzentrum, wo der Preis zuvor nur bei 6 Euro lag. Dies betrifft Fahrzeuge mit einem Leergewicht über 1,6 Tonnen sowie Elektroautos über 2 Tonnen, wie beispielsweise den Mazda CX-60, VW Tiguan und Audi Q8 e-tron. Ausnahmen gelten lediglich für Pariser Anwohner, Handwerker und Pflegedienste, berichtet der ADAC.

In Wien wird die Debatte um ähnliche Maßnahmen nun lauter. Judith Pühringer von den Grünen spricht sich klar für höhere Gebühren für große Fahrzeuge aus, während die Wiener ÖVP sich dagegen positioniert. Dies spiegelt die unterschiedlichen Ansichten wider, die auch in Bregenz zum Ausdruck kommen. Dort wurden Passanten befragt, die verschiedene Meinungen zu den geplanten höheren Gebühren äußerten.

Meinungen der Passanten

Christian Röthlin aus Bregenz ist skeptisch gegenüber höheren Parkgebühren für SUVs. Er fragt nach der Grenze für große Autos und plädiert für einheitliche Gebühren. Kerstin Schluge aus Dornbirn hingegen hat keine Parkplatzprobleme mit ihrem großen Fahrzeug und sieht keinen Grund für eine Erhöhung. Ähnlich äußert sich Meris Budimlic aus Bludenz, der eine Staffelung der Parkgebühren ablehnt, und auch eine anonym bleibende Frau aus Deutschland unterstützt höhere Gebühren für SUVs aufgrund der angespannten Parkplatzsituation.

Reaktionen aus Deutschland

Die Erhöhung der Parkgebühren in Paris könnte auch die Diskussion über Parkgebühren in Deutschland neu beleben. In vielen deutschen Städten gibt es noch zahlreiche kostenlose Parkmöglichkeiten, während bereits erste Städte die Gebühren auf mehrere Hundert Euro pro Jahr erhöhen. Stuttgart führt mit durchschnittlich 41,22 Euro Einnahmen pro Einwohner durch Parkgebühren und Knöllchen. Allerdings bleiben Parkgebühren in Deutschland im Vergleich zu vielen anderen europäischen Städten noch relativ günstig.

Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, treibt den klimafreundlichen Umbau der Stadt voran, was unter anderem die Sperrung von Uferstraßen und den Ausbau von Radwegen umfasst. Dies steht im Einklang mit den Bestrebungen, den Autoverkehr in Innenstädten zu reduzieren. Der Druck auf die Bundesregierung in Deutschland wächst, insbesondere da einige Bundesländer neue Gebührenregelungen noch nicht umgesetzt haben. Reforminitiativen des Straßenverkehrsgesetzes scheitern teilweise im Bundesrat, und eine rasche Einigung scheint unwahrscheinlich.

Somit zeigt sich, dass die Diskussion um die Parkgebühren für SUVs nicht nur ein französisches Thema ist, sondern auch in Österreich und Deutschland an Brisanz gewinnt. Die Stimmen der Bürger werden zunehmend gehört, auch in Hinblick auf die Notwendigkeit alternativer Park- und Verkehrsanbindungen.

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Vorfall Sonstiges
Ort Bregenz, Österreich
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