Wien wählt: Bürgermeister Ludwig ruft zur Teilnahme auf!
Floridsdorf, Österreich - Der 27. April 2025 steht für die Wienerinnen und Wiener ganz im Zeichen der Gemeinderatswahl. SPÖ-Chef und Bürgermeister Michael Ludwig gab heute seine Stimme ab und war der erste Spitzenkandidat, der in einer Volksschule in Floridsdorf wählte. Er rief die Bevölkerung auf, ihre Stimme abzugeben und bezeichnete den Wahltermin als „historisch“. Ludwig erinnerte zudem an das Treffen der ersten provisorischen Regierung vor 80 Jahren und betonte, dass es in einer Demokratie keine Selbstverständlichkeit sei, wählen zu können.
Angesichts der Herausforderungen der letzten Jahre wie der Corona-Pandemie, dem Ukraine-Konflikt sowie den steigenden Energiepreisen und der Teuerung äußerte Ludwig jedoch auch Bedenken zu den Erwartungen bezüglich des Wahlergebnisses seiner Partei. In den letzten Jahren hätten alle regierenden Parteien zwischen 3,5 und 10 Prozentpunkten verloren. Sein Ziel ist es, „annähernd an das gute Wahlergebnis von vor fünf Jahren heranzukommen“.
Wahlbeteiligung im Fokus
Auch wenn Ludwig optimistisch bleibt, liegt ein besonderes Augenmerk auf der Wahlbeteiligung. Diese ist in den letzten Jahren ein zentrales Thema in vielen politischen Diskursen geworden. So lag die Wahlbeteiligung bei der Gemeinderatswahl 2020 in Wien bei 65,27 %, was einem Rückgang um knapp 9 % im Vergleich zu 2015 entspricht, als die Wahlbeteiligung noch höher war. Faktoren wie sozio-ökonomische Bedingungen und demographische Aspekte beeinflussen entscheidend, ob Menschen zur Wahl gehen oder nicht, wie eine Studie des Foresight-Instituts zeigen konnte.
Das so genannte „Civic-Voluntarism-Model“ beschreibt, wie persönliche Betroffenheit und politisches Interesse eine Rolle spielen. Zudem kann sozialer Druck, etwa das Tragen von „I voted“-Ansteckern, Auswirkungen auf die Beteiligung haben. In Wien haben auch raumliche und zeitliche Faktoren sowie das Wetter am Wahltag Einfluss auf die Wahlbeteiligung.
Wettbewerbsintensiver Bezirk Floridsdorf
Floridsdorf, wo Ludwig seine Stimme abgab, ist ein umkämpfter Bezirk zwischen der SPÖ und der FPÖ. Bei der Gemeinderatswahl 2015 errang die FPÖ in diesem Bezirk die Mehrheit, verlor jedoch in der darauffolgenden Wahl 2020 wieder an die SPÖ. Bei der Nationalratswahl im letzten Herbst konnte die FPÖ hingegen in Floridsdorf die Mehrheit für sich gewinnen.
Bei der letzten Landtags- und Gemeinderatswahl am 11. Oktober 2020, während der Corona-Pandemie, erhielt die SPÖ unter Ludwig 41,62 % der Stimmen, ein Plus von 2,03 Prozentpunkten im Vergleich zu 2015. Im Gegensatz dazu erzielte die FPÖ nur 7,11 % der Stimmen, ein Minus von 23,68 Prozentpunkten im Vergleich zur vorherigen Wahl. Die SPÖ stellte damals 46 Mandate (+2), während die FPÖ auf 8 Mandate (-26) kam.
Die kommenden Stunden und Ergebnisse werden zeigen, ob Ludwig sein angestrebtes Ergebnis erreichen und die Wähler von der Leistungsfähigkeit seiner Partei überzeugen kann.
Weitere Informationen zu den Entwicklungen in der Wiener Wahl finden Sie in den Berichten von oe24, MeinBezirk und den Analysen des Parlaments.
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Ort | Floridsdorf, Österreich |
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