Zoll am Flughafen Wien: Rekordaufgriffe gegen Drogen und Schmuggel

Flughafen Wien, Österreich - Am Flughafen Wien wurden im Jahr 2024 insgesamt 6.406 Aufgriffe durch die Zöllnerinnen und Zöllner registriert, darunter Fälle von Drogen- und Bargeldschmuggel, Produktpiraterie sowie Verstöße gegen den Artenschutz. Dies berichtete die Kleine Zeitung. Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) lobte die beeindruckende Leistung der 283 Zöllner, die im Jahr 2024 eine Trefferquote von über 6 % erreichen konnten. Der Flughafen Wien hat sich als ein Hotspot für den Reise- und Warenverkehr etabliert, mit 1,4 Millionen durchgeführten Zollabfertigungen.

Die Kontrollen umfassten 101.000 Inspektionen, die sich auf 44.000 Passagiere und 57.000 Fahrzeuge, Pakete sowie Postsendungen erstreckten. Unter den sichergestellten Gegenständen befanden sich 295 Kilo Cannabis, ein besorgniserregender Anstieg von 225 Kilo im Vergleich zum Vorjahr. Außerdem verzeichnete die Zollbehörde einen drastischen Anstieg von Bargeldaufgriffen, die von 1 Million auf 3,3 Millionen Euro stiegen. 170.000 Zigaretten wurden in elf Koffern bei drei Passagieren aus Kairo sichergestellt, was die Zigarettenaufgriffe von 600.000 Stück im Jahr 2023 auf 1,6 Millionen Stück im Jahr 2024 erhöht hat.

Steigende Herausforderungen durch organisierte Kriminalität

Die Problematik der organisierten Kriminalität, insbesondere im Drogenbereich, stellt eine wachsende Bedrohung für die Zöllner dar. Laut einem Bericht der Tagesschau warnt die Bundesregierung vor einer „verschärften Bedrohungslage“ durch internationale Drogenbanden. Insbesondere Sprengstoffanschläge in Nordrhein-Westfalen, die mit Drogenkonflikten in Verbindung stehen, haben die Sicherheitslage verschärft.

Das Zollkriminalamt hat bereits eine Ausweitung des Kokainschmuggels auf Ostseehäfen vorhergesagt, während Hamburger Zollbeamte in der Vergangenheit signifikante Kokainmengen sicherstellen konnten. Im Jahr 2023 wurden in Antwerpen 116 Tonnen, in Rotterdam 59 Tonnen und in Hamburg 35 Tonnen Kokain beschlagnahmt, was die Notwendigkeit verstärkter Kontrollen in den europäischen Hafenanlagen unterstreicht.

Produktpiraterie und gesicherte Waren

Zusätzlich zu den Drogenaufgriffen sind auch Fälle von Produktpiraterie stark angestiegen. Im Jahr 2024 konnte der Zoll Fälschungen von Schmuck, Textilien und Uhren im Gesamtwert von 2,5 Millionen Euro sicherstellen. Dabei wurden 73.000 gefälschte Produkte entdeckt, darunter 35.000 Mobiltelefone und Zubehör mit einem Wert von 2 Millionen Euro, und 4.500 gefälschte Plüschtiere wurden vernichtet. 15.000 Zigarren wurden sichergestellt, was im Vergleich zu nur 2.400 Stück im Vorjahr einen erheblichen Anstieg darstellt.

Der Zoll plant, künftig zwei weitere Röntgenanlagen zur Durchleuchtung von Containern anzuschaffen, um die Erkennung illegaler Waren zu verbessern. Diese Maßnahmen stehen im Kontext der europäischen Bestrebungen zur Bekämpfung des Drogenhandels, wie sie durch die von der SWP Berlin initiierte „Europäische Hafenallianz“ vorangetrieben werden.

Die Allianz zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen europäischen Ländern und den Hafenbehörden zu harmonisieren, um effizientere Strategien gegen den organisierten Drogenhandel zu entwickeln. Durch diese gemeinsamen Anstrengungen soll die Sicherheit im Warenverkehr in europäischen Häfen erhöht werden, während der steigende Druck durch die Drogenkriminalität weiterhin eine herausfordernde Realität bleibt.

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Ort Flughafen Wien, Österreich
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