Zverev triumphiert trotz Zuschauer-Attacke: Für Idioten habe ich kein Problem!
München, Deutschland - Alexander Zverev hat beim ATP-500-Turnier in München das Halbfinale erreicht, doch ein Zwischenfall mit einem Zuschauer hat den Sieg überschattet. Während des Viertelfinalspiels gegen Tallon Griekspoor rief ein Zuschauer: „Auf geht’s, du scheiß Frauenschläger!“ Diese beleidigende Äußerung sorgte für Aufregung im Publikum, das mit Buhrufen reagierte. Zverev selbst schüttelte lediglich den Kopf und ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Der nachfolgende Zwischenruf war auf die vergangenen Gewaltvorwürfe gegen seine Ex-Freundin bezogen, die Zverev im vergangenen Jahr vor Gericht gebracht hatte, jedoch aufgrund einer Einigung ohne Urteil eingestellt wurden. Offiziell gilt Zverev als unschuldig, was die Situation nicht minder belastete, aber er gewann das Match mit 6:7, 7:6, 6:4 nach über drei Stunden Spielzeit oe24.at.
Das Publikum war nach dem Vorfall gespalten, wobei die Security den störenden Zuschauer aus dem Stadion begleitete. Zverev äußerte später: „Es gibt immer ein, zwei Idioten im Stadion. Das ist kein Problem.“ Mit diesem Kommentar wollte er zeigen, dass er die negativen Bemerkungen nicht zu ernst nahm und sich auf sein Spiel konzentrierte. Der Halbfinaleinzug in München ist für Zverev besonders wichtig, da es sein erster seit den Australian Open im Januar ist. Im kommenden Spiel trifft er auf den Ungarn Fabian Marozsan bluewin.ch.
Die Hintergründe der Gewaltvorwürfe und ihre Auswirkungen
Die Zuschauerbewertung zeigt, wie stark das Thema Gewalt im Tennis nachwirkt. In den letzten Jahren hat der Deutsche Tennis Bund (DTB) eine Untersuchung angestoßen, um systematische Gewalt und Missbrauch im deutschen Tennissport anzugehen. Laut einem Bericht der Unabhängigen Aufarbeitungskommission, der Fälle interpersonaler Gewalt im Tennis analysierte, wurden in den letzten 40 Jahren mindestens vier bestätigte Fälle gefunden. Die Kommission deckte zudem eine Vielzahl weiterer Verdachtsmomente auf. Die Vorwürfe gegen den ehemaligen DTB-Vizepräsidenten Dirk Hordorff, der mindestens zwei Spieler sexuell belästigt haben soll, sind dabei besonders gravierend sueddeutsche.de.
Die Kritik an der bisherigen Vorgehensweise des DTB ist unüberhörbar. In der Analyse wurde festgestellt, dass der Verband ein unzureichendes Schutzkonzept zur Gewaltprävention besaß, was es den Tätern erleichterte, Machtmissbrauch zu betreiben. Der DTB hat mittlerweile eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit von Spielern und Beteiligten zu gewährleisten. Trotz dieser Fortschritte bewertet die Kommission den erreichten Schutzstandard als unzureichend und hat Empfehlungen zur Verbesserung vorgelegt. Die Ankündigung, diesen Vorschlägen zu folgen, ist ein Schritt in die richtige Richtung für die Zukunft des deutschen Tennissports.
Details | |
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Vorfall | Vandalismus |
Ort | München, Deutschland |
Festnahmen | 1 |
Quellen |