Kampf um Goma: M23-Rebellen brechen die Waffenruhe – Hunderte Tote!

Nyabibwe, Demokratische Republik Kongo - Im Osten der Demokratischen Republik Kongo brodelt es wieder: Die Rebellenmiliz M23 hat die vor wenigen Tagen verkündete einseitige Waffenruhe gebrochen und mehrere Angriffe in der Region Nyabibwe gestartet. Der kongolesische Kommunikationsminister Patrick Muyaya bestätigte, dass die M23 auf heftigen Widerstand der kongolesischen Streitkräfte gestoßen ist. Corneille Nangaa, Anführer der militanten Koalition, entblößte die angespannte Situation: „Sie haben uns angegriffen und wir haben uns verteidigt“, berichtete er. Diese erneuten Kämpfe könnten die Offensive der M23 in Richtung Bukavu, der Hauptstadt der Provinz Süd-Kivu, einläuten. Schon Ende Januar hatten die Rebellen die strategisch wichtige Stadt Goma erobert, was zu einem massiven Exodus von Hunderttausenden Menschen führte, die um ihr Leben fürchten mussten.

Massive Gewalt und humanitäre Krise

Die jüngsten Auseinandersetzungen haben verheerende Folgen: Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO wurden in nur wenigen Tagen mindestens 900 Menschen getötet und schätzungsweise 3.000 verwundet. Die Bürger von Goma haben weiterhin mit den Folgen der Gewalt zu kämpfen – die Leichen liegen auf den Straßen, während die örtlichen Krankenhäuser mit Verletzten überfüllt sind, die dringend Hilfe benötigen. Die Lage wird noch schlimmer, da die M23 Miliz laut eigener Aussage „aus humanitären Gründen“ eine Waffenruhe einseitig verkündet hat, jedoch bereit ist, ihre Stellungen zu verteidigen. Die Skepsis hinsichtlich der tatsächlichen Absicht der M23 ist groß; Minister Muyaya bezeichnete die Waffenruhe als einen „Trick“, um sich besser positionieren zu können.

Die internationale Gemeinschaft blickt mit Sorge auf den Konflikt, zumal Ruanda verdächtigt wird, die M23 bei ihren aggressiven Vorstößen zu unterstützen. Die kongolesische Regierung beschuldigt den Nachbarn, an den Rohstoffen im Osten des Landes interessiert zu sein, während Ruanda seinerseits angibt, gegen Bedrohungen für seine eigene Sicherheit vorzugehen. Es bleibt ungewiss, ob der vermeintliche Waffenstillstand tatsächlich hält oder die M23 weiterhin in Richtung des Flughafens Kavumu und damit zur Einverleibung Bukavus marschiert. Angesichts der enormen Ressourcen in der Region – Gold, Coltan und andere wertvolle Metalle – betonen Experten die Brisanz der Situation. Diese Thematik verdeutlicht die Komplexität des Konflikts, der NGOs und humanitäre Organisationen alarmiert.

Wie tagesschau.de berichtete, ist die Gefahr eines größeren regionalen Konflikts nicht von der Hand zu weisen. Die Spannungen zwischen den beiden Ländern könnten auf einem Gipfeltreffen dieser Woche in den süd- und ostafrikanischen Staaten zur Sprache kommen.

Details
Vorfall Mord/Totschlag
Ursache Konflikt
Ort Nyabibwe, Demokratische Republik Kongo
Verletzte 3900
Quellen